Wir begleiten Bella (17) in ihren Unterricht – Überfordert die Schule die Jugend?

Immer häufiger leiden Kinder und Jugendliche unter psychischem Stress und benötigen aufgrund dessen oft professionelle Hilfe, um gegen „sich selbst“ oder ihr „Trauma“ – hervorgerufen durch den Druck und die Belastung, die die Schule mit sich bringt – anzukämpfen.

Sind solche psychischen Probleme immer auf den falschen Umgang oder Probleme in der Familie zurückzuführen? Viele Psychologen meinen, dass die Schule und die Lehrer oft Grund starker psychischer Veränderungen bei Schülern sind, da der Druck, der auf den Jugendlichen lastet, zu groß ist und immer größer wird.

An dem Schulalltag der 17-jährigen Bella wollen wir die Drucksituation, die nicht nur mit dem schweren Unterrichtsstoff zu tun hat, wie sie bei fast allen Schülern abläuft, darstellen.

Der Schulallatg von Bella (17):

Jeden Morgen kommt Bella pünktlich um 8.00 Uhr zum Unterricht. Nur heute ist sie zu spät. Fünf Minuten nach acht betritt sie den Klassenraum. Anstatt einer freundlichen Begrüßung gibt es einen Eintrag ins Klassenbuch. Sie hat Glück, dass es bei ihr das erste Mal ist, dass sie zu spät in den Unterricht kommt, denn nach dem 3. Mal werden die Eltern benachrichtigt und vorgeladen. Nach einer Dreiviertelstunde ist die erste Schulstunde geschafft.

In Mathe werden die Klassenarbeiten der letzten Stunde wiedergegeben. Jessica, eine Freundin von Bella, hat in ihrer Klausur zum 2. Mal eine fünf und wird vom Lehrer aufgrund dessen als „dumm & unfähig“ bezeichnet, vor den Augen der Mitschüler. „Solche Ausfälligkeiten sind keine Seltenheit“, erklärt uns Bella als wir sie danach fragen.

Später, im Biologieunterricht, eine ähnlich ausfällige Reaktion vom Lehrer. Mike, ein Mitschüler von Bella,v erdreckt den Boden mit Papierschnipseln, doch anstatt nur ihn zu ermahnen wird der Lehrer der ganzen Klasse gegenüber ausfällig und beauftragt diese zum Saubermachen. Auch eine Situation die nicht selten ist, Bella zufolge. Ende des Schultages. Bella hat nach eigener Aussage noch Glück gehabt, dass sie mit einem Eintrag ins Klassenbuch davon gekommen ist.

Monique Peters, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium