Ursachen für Gewaltbereitschaft – Jugendkriminalität in Deutschland

Drei Jugendliche treiben sich abends auf den vereisten Straßen von Düsseldorf herum, vielleicht 16 Jahre alt, alle dunkelhaarig. Von der anderen Straßenseite hört man gedämpfte Laute: „Alter, ich schwör!“

Nicht selten, so scheint es, fallen jugendliche Ausländer in ein solches Klischee. Ob das so stimmt, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund krimineller sind, ist eine Frage, bei der man genauer hinschauen sollte, denn meist ist es so, dass diese Jugendlichen aus Familien kommen, die hart arbeiten müssen.

Zum Beispiel kommen die Eltern volljährig, verheiratet und ausgebildet aus ihrem Heimatland nach Deutschland und hoffen, in Deutschland ein neues Leben anfangen zu können. Dann fängt das Chaos an, denn oft ist der Abschluss hier nicht gültig, und man muss in Berufen arbeiten, die eher körperlich und nicht geistig anstrengend sind und als niedrig bezeichnet werden. So bekommen die Kinder und Jugendlichen das Gefühl, dass das Leben auch ohne Geld und Qualifikationen läuft, und bilden sich die Meinung, dass Spaß zu haben dann ja der bessere Weg ist: Mit Kumpels die Gegend unsicher machen und mit ihnen die Häuserblocks umstreifen.

An der Spitze der Mehrfachtäter befinden sich mit 9,4 Prozent die ehemaligen Jugoslawen, gefolgt von den Türken mit 8,3 Prozent, und die Ausländer, die am wenigsten häufig Gewaltbereitschaft zeigen, sind die aus Asien mit 2,6 Prozent.

Was ebenfalls einige Bürger denken, ist, dass die schulische Laufbahn etwas mit einem von Gewalt geprägten Leben zu tun hat: Pauschal gesehen ist die Rate der Gewaltbereitschaft bei Hauptschülern deutlich höher als die der Abiturienten.

„Bildung ist Schutz vor Kriminalität.“ Ein Satz, der deutlich macht, dass Schule eine wichtige Voraussetzung dafür ist, ein gewaltfreies Leben zu führen. Denn ohne Bildung ist auch die Stelle mit dem hohen Lohn meist nicht zu bekommen. Bei denen, die das nicht schaffen, endet es häufig damit, dass sie gewalttätig und oder kriminell werden.

Maren Klinkhamer, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium