Er verfolgt gefährliche Verbrecher. Keine Ampel ist rot, kein anderes Fahrzeug hindert ihn daran, die Zielperson zu beschatten. Keinerlei Hindernisse können ihn aufhalten. Action pur, viele Waffen, brutale Kämpfe und schnelle Autos. So kennt man es aus dem Fernsehen. In der Realität ist die Arbeit eines Privatdetektivs aber ganz anders.
Wir haben einen Düsseldorfer Privatdetektiv getroffen, und er hat uns erklärt, was er in seinem Beruf alles machen muss: Er muss zum Beispiel dem Verdacht eines misstrauischen Ehepartners, der denkt, dass er betrogen wird, nachgehen. Er muss herausfinden, ob Angestellte tatsächlich krank sind oder „krank feiern“. „Denn es ist unglaublich, wie einige ihre Arbeitgeber ausnutzen“, sagt Privatdetektiv Paul H. erstaunt.
Außerdem gibt es auch Fälle wie Ideenklau unter Erfindern. Dann wird oft ein Privatdetektiv beauftragt, um den Sachverhalt aufzudecken. Dies ist nicht anders als im Fernsehen, doch in der Realität müssen Privatdetektive viel mehr recherchieren und die meisten Fälle sind gar nicht so spektakulär.
Viele Menschen beauftragen Privatdetektive, obwohl wenn sie teuer sind. 45 bis 110 Euro pro Stunde kann ein Auftrag kosten, abhängig von der Tageszeit und Wochenendzuschlägen. „Auf jeden Fall verdienen selbstständige Detektive weniger als die, die in großen Unternehmen arbeiten“, erklärt Paul H.
Die Ausrüstung eines Privatdetektivs sollte möglichst unauffällig und sehr komfortabel sein, wie zum Beispiel Jacken mit vielen versteckten Taschen. Er sollte immer eine Foto- und Videokamera mit sich haben, um dem Auftraggeber überzeugende Beweise liefern zu können.
Privatdetektive haben die selben Rechte wie normale Bürger auch. „Jeder Bürger darf einen Straftäter festhalten und von der Polizei verhaften lassen. Man ist sogar dazu verpflichtet, Straftaten zu melden“, sagt Paul H.
Man sollte keine Titel missbrauchen, um an Informationen zu kommen. Andere Schwindeleien gehören allerdings durchaus zum Handwerkzeug eines Detektivs. „Ich kann beispielsweise jemandem erzählen, dass er im Lotto gewonnen hat, um an seine Daten zu kommen. Das stimmt zwar nicht, doch es ist gesetzlich nicht verboten“, erklärt der Privatdetektiv belustigt.
Für den Beruf Privatdetektiv braucht man keine spezielle Qualifikation. Man sollte alle wichtigen Gesetze kennen und recht gut im Fach Deutsch sein, um dem Auftraggeber vollständige und gute Berichte schreiben zu können. Außerdem sollte man ein starkes Selbstbewusstsein haben, körperlich recht fit sein und ein gewisses Schauspieltalent besitzen. „Ein guter Privatdetektiv muss ein Chamäleon sein!“
Rana Öner und Kira Schmidt, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium