2009 wurde einmal eine Unterschriften-Aktion in Krefeld gestartet, um zu erreichen, dass die Krefelder Skater-Szene eine Halle bekommt, in der sie ihren Lieblingssport ausüben können. „Zwar war diese Aktion anfangs erfolgreich, schließlich hat man dieses Projekt, welches für uns sehr wichtig war, aber wieder in die untere Schublade gesteckt“, sagen die Skater aus Krefeld.
So geht Julian B. (14) nach der Schule am liebsten seinem Lieblingssport nach, dem Skaten. Dafür kann er im Sommer auf den Voltaplatz hinter dem Hauptbahnhof fahren und dort seine Tricks üben. „Aber im Winter“ sagt er, „da muss ich mir den sonnigsten Tag in der Woche suchen und vorne auf der Straße skaten, was aber sehr langweilig ist, da es dort keine Rampen und Stangen gibt, vom Hochwinter mal ganz abgesehen, da kann ich überhaupt nicht skaten, deswegen habe ich nach dem Winter auch meist schon alles verlernt und dann wieder alles erneut zu lernen, macht keinen Spaß mehr“.
Mit diesem Problem ist Julian nicht der Einzige. Als 2009 das Projekt „Krefeld braucht eine neue Skaterhalle“ gestartet worden ist, waren die ca. 1000 Skater aus Krefeld ganz zuversichtlich, dass alles funktionieren wird und sie schon bald überdacht skaten können. Das Projekt wurde aber ignoriert und mittlerweile sind es schon über 5000 Jugendliche die den Trendsport Skaten ausführen, Tendenz steigend. „Dies ist ein Problem, da die Skater einfach keinen Platz haben, es kommen auch oft Leute zu mir und fragen mich was nun aus der Skaterhalle geworden sei, oder wo man nun überdacht skaten könne. Dann zu sagen, so etwas gibt es hier nicht, ist auch für mich sehr unangenehm“ , erzählt Günter Scheffler, der Inhaber des Skaterladen Pharmacy. Auch er ist sehr enttäuscht davon, dass das Projekt in welches sie so viel Mühe gesteckt hatten, nun einfach ignoriert worden ist.
Dies lassen sich die Krefelder Teenager aber nicht gefallen und starten erneut eine Unterschriften-Aktion und eine Umfrage darum, wer es für sinnvoll hält das Krefeld in eine Skaterhalle investiert. 89 Prozent der 300
Befragten Personen finden, dass Krefeld dringend eine Skaterhalle nötig hat und nur 11 Prozent sagen, dass man das Geld auch in ein andres Projekt stecken könnte. „Diese Zahlen bringen doch schon ein Riesenbild, da man hier doch genau sehen kann, dass die große Mehrheit für solch eine Skaterhalle ist, wir werden es so oft versuchen, bis wir unsere Skaterhalle haben und wir dort auch im Winter skaten können“, sagt der 13-jährige Eric S.. Nachdem Günter Scheffler diese Zahlen gesehen hat, ist auch er nun fest davon überzeugt, dass es dieses Mal mit der Skaterhalle klappen wird, da er weiß, dass es auch Investoren wie Carhartt gibt die den meisten Teil finanzieren würden.
Nun kann der Großteil der Skater-Szene aus Krefeld und dessen Umgebung nur noch hoffen und warten, dass sie dieses Mal endlich ernst genommen werden und das Geld nicht in Straßenlaternen sondern auch mal für die Zukunft von Morgen und Übermorgen investiert wird. „Also wenn das mit der Halle wirklich klappt, dann werden wir uns alle nur noch auf die Halle konzentrieren und alles dafür geben sie lange zu erhalten, weil es dann nämlich unsere Halle wäre, für die wir alles gegeben haben“, erzählt mir Julian B. und macht anschließend einen eindrucksvollen Trick.
Berkan Kurt, Krefeld, Fichte-Gymnasium