Plastik ist das wohl am meist verarbeitete Produkt unserer Zeit. Es ist flexibel und sehr belastbar.
Das aus Erdöl bestehende Produkt ist aber nicht biologisch abbaubar. So verpestet es vor allem unsere Weltmeere. Diesem Problem wollten die beiden Auensteiner Erfinder, Jürgen Pfitzer und Helmut Nägele, begegnen. So trafen sich die beiden 1996 erstmals im Faunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT). Dort suchten sie nach einem nachwachsenden Rohstoff, der das Erdöl im Plastik ersetzen kann. Sie wurden fündig.
Das „Wundermittel“ heißt Lignin. Ein Abfallprodukt aus der Papierindustrie. In Verbindung mit Naturfasern lässt es sich beliebig formen. Das Beste ist aber: Lignin ist biologisch abbaubar und verpestet somit nicht die Umwelt. Bäume müssen ebenfalls nicht gefällt werden, da Lignin auch in großen Mengen in Getreide und Sägemehl vorkommt. Darauf legen Jürgen Pfitzer und Helmut Nägele auch großen Wert.
Rasch erkannten die beiden Erfinder das Potenzial des Stoffes und so gründeten sie 1998 die Firma Tecnaro, die Plastikprodukte für eine Vielzahl von Märkten herstellt. Die Autoindustrie gehört derzeit noch nicht zu den Kunden von Tecnaro. Die Produkte von Tecnaro erfüllen im Moment noch nicht die Sicherheitsstandards dieser Industrie. Doch hieran arbeiten die beiden Erfinder intensiv.
Im ersten Jahr lag der Umsatz von Tecnaro bei nur 40.000 Euro. Von 2005 bis 2009 verfünffachte sich der Umsatz und von 2009 bis 2010 verdoppelte er sich abermals. Mittlerweile verkaufen die beiden Erfinder ihr Produkte nach Neuseeland, Brasilien, USA und in Europa von Spanien bis nach Skandinavien.
Tobias Delfs, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium