Wir haben uns mit den beiden Darstellerinnen der Oper „Die Mädchen von Theresienstadt“ unterhalten. Sofia von Freydorf spielt Eva, die ein wenig verträumt ist und ihre Welt gern heller sieht als sie wirklich ist. Victoria Graham, die die Flaska gibt, nimmt auf der Bühne eher die Rolle der Anführerin ein. Flaska ist sachlich und realistisch. Victoria ist die Tochter des Komponisten David Paul Graham, der auch diese Kinderoper komponierte.
Wie empfandet Ihr die Proben zu dem Stück?
Graham: Man musste erst in den Text hineinfinden, um überhaupt zu verstehen, was man da sagte.
Freydorf: Am Anfang waren wir noch ein bisschen gehemmt, aber ich denke das gehört dazu.
Welche Botschaft, denkt Ihr, vermittelt die Oper den Zuschauern?
Graham: Das so etwas Schlimmes nie wieder passieren soll.
Freydorf: Das Menschen nie wieder verfolgt werden. Wegen ihrer Religion, Abstammung oder anderem.
Wie schwer ist es Euch gefallen, Euch in Eure Rolle und die damalige Zeit mit ihren Verhältnissen zu versetzten?
Graham: Schon schwer. Wir kennen das Leid dieser Zeit ja nur aus Erzählungen unsere Großeltern.
Freydorf: Man muss so authentisch spielen, dass das Publikum wirklich glaubt, diese Mädchen in Theresienstadt hätten jeden Tag sterben können.
Findet Ihr es wichtig, dass das Thema „Nationalsozialismus“ angesprochen wird?
Graham: Ja, weil wir aus unseren Fehlern lernen sollten.
Freydorf: Außerdem sterben langsam aber sicher die Zeitzeugen aus, die damals unter dem Elend gelitten haben. Deshalb ist es wichtig, ihre Geschichte weiter zu erzählen.
Inga Dreger, Leverkusen, Marienschule