Der Milchstreik wurde vom Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) ins Leben gerufen, da die Bauern durchschnittlich nur 33 Cent pro Liter Milch bekamen. Doch alleine für die Kostendeckung benötigen die Landwirte 43 Cent, die sie dann auch forderten. Dazu befragten wir einen Bauern aus Wipperfürth, Stefan Schmitz.
Wie viel Geld bekamen Sie vor dem Streik?
Schmitz: Ich bekam pro Liter maximal 42 Cent.
Und wie viel danach?
Schmitz: Nach dem Streik sank der Milchpreis kontinuierlich ab und hatte im Herbst 2009 mit 21 Cent seinen Tiefststand erreicht.
Hat sich der Milchstreik überhaupt gelohnt?
Schmitz: Nein, finanziell gesehen hat sich der Streik nicht ausgezahlt. Zurzeit bekommen wir 26 Cent pro Liter von unserer Molkerei ausgezahlt.
Wie sehen Sie die Zukunft für die Landwirtschaft?
Schmitz: Ich denke, dass die Familienbetriebe, die es hauptsächlich im Bergischen Land gibt, aufgeben müssen und nur Großbetriebe, die mehrere 100 Milchkühe haben, überleben können. Der momentan durch die Kontigentierung gesteuerte Milchmarkt wird 2015 frei gegeben, und so kommt noch mehr Milch auf den Markt, was den Preis weiter nach unten drücken wird.
Seinen Humor hat der Landwirt dennoch nicht verloren. Am Ende des Interviews erzählt er uns noch einen Witz: „Was macht ein Milchbauer, wenn er eine Million im Lotto gewinnt? Antwort: Weiter melken, bis die auch noch weg ist.“
Corinna und Marion Schmitz, Hückeswagen, Städt. Realschule Hückeswagen