Alle Schüler der 9. Klassen des Dietrich Bonhoeffer Gymnasiums in Hilden absolvieren dieses Jahr ein dreimonatiges Sozialpratikum. Es stellte sich für uns die Frage: Wie bekommt man bei Ganztagsunterricht und dadurch sehr stark eingeschränkte Freizeit noch zwei Stunden pro Woche ein Sozialpraktikum hin?
Die Auswahl war durch die Vorgaben zwei Stunden pro Woche (oder zumindest insgesamt 20 Stunden) in einem sozialen Bereich und außerhalb der Schulzeit relativ eingeschränkt. Da bleiben eigentlich nur Altenheime und wenige Kinder- und Jugendgruppen. Ich war von der Idee nicht gerade begeistert, aber ich habe mir ein Sozialpraktikum in der Langenfelder Johanneskirche besorgt, im Bereich Kinderbetreuung.
Ich bin der Meinung, ein Sozialpraktikum ist eine gute Sache und macht durchaus Spaß. Wenn ich weniger Nachmittagsunterricht hätte, wäre das auch durchaus etwas, dass ich nach dem Praktikum weiter freiwillig machen würde, aber wegen der fehlenden Zeit reicht es mir, zehn Wochen einen Einblick in diesen Bereich zu bekommen.
In der Kinderbetreuung habe ich mit Kindern im Grundschulalter gespielt und gebastelt. Zusammen spielten wir z.B. „Reise nach Jerusalem“ oder „Mörder in der Disco“, wir bastelten aus CD’s Kreisel und aus Röhren Raketen. Anschließend gab es einen „Kreiselwettkampf“.
Man konnte den Kindern ansehen, dass es ihnen viel Freude machte, wenn man sich mit ihnen beschäftigt. Und noch etwas mehr Zeit aufbringt als die Betreuer und auch neue Ideen einbringen kann. Man soll also selbst etwas Freizeit opfern, um anderen Menschen eine Freude zu machen! Und wenn man die Kinder gesehen hat, wie stolz sie mit dem Gebastelten waren, kam auch Stolz bei mir auf über das, was ich an diesem Tag geleistet habe. Für die Menschen, denen man etwas Gutes tut, sicher etwas Tolles.
Bei meinem Praktikum sind meine Aufgaben jeden Montag anderthalb bis 2 Stunden die Kindergruppe mitzubetreuen. Meist kommen zehn Kinder und es gibt vier Betreuer. Nach anfänglichen Bedenken macht es mir doch richtig Spaß und ich finde es toll, mich einbringen zu können. Doch ich glaube, es gibt auch viele unter uns, die die Zeit nur absitzen und nur selber Arbeit machen, statt zu helfen.
Ich finde, der Zeitrahmen von drei Monaten ist zu eng. Es wäre schöner, wenn einem freigestellt wäre, wann man etwas macht. Dann hätte ich auch die Möglichkeit, in den Ferien – ohne Schulstress – andere zu unterstützen.
Trotzdem bin ich froh, dass ich die Erfahrungen machen durfte.
Tobi D, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.