Berufe – Stressiger Polizisten-Alltag

Seit dem 1. Januar 2007 ist die Leverkusener Polizei in das Kölner Polizeipräsidium integriert; dabei wurde systematisch immer mehr Personal abgebaut. Bei einer mehrstündigen Fußstreife mit den Opladener Beamten Polieioberkommissar B. und Polizeihauptkommissar Sch. wird dies deutlich. Dieser Ortstermin vermittelt einen Eindruck von dem Aufgabenfeld der heutigen Polizei.

Neben dem „Alltäglichen“ – wie Aufnehmen von Unfällen und Einbrüchen – hat sich das Aufgabenfeld um ein Vielfaches erweitert. Eine Bekämpfung der Kriminalität ist mit einer derart dünnen Personaldecke nicht mehr zur vollen Zufriedenheit der Bevölkerung zu bewerkstelligen.

An diesem Tag mussten die beiden Beamten zusätzlich noch Haftbefehle vollstrecken, Anzeigen und Berichte fertigen. Auf dem Weg durch die Innenstadt wurden auch Zweiräder am Opladener Bahnhof überprüft. Nach Aussage von Polzeioberkommissar B. ist es nicht selten, dass dabei gestohlene Fahrräder entdeckt werden.

Da die Stadt Leverkusen nicht mehr so viele Ordnungshüter einsetzt, hat auch hier die hiesige Polizei mehr zu tun. Anschließend wurde an der Grundschule Wiembachallee eine Schulwegsicherung durchgeführt, wobei Eltern beim Bringen ihrer Kinder mit dem PKW überprüft und verwarnt wurden.

Anschließend warteten bereits mehrere Anzeigenerstattungen auf der Polizeiwache Opladen auf die Beamten. Nach den Anzeigenaufnahmen mussten die Beamten zu einer Aufenthaltsermittlung nach Quettingen. Auf dem Weg dorthin stellten die Beamten einen Rotlichtverstoß bei einem PKW-Fahrer fest. Dem PKW-Fahrer drohen nun drei Punkte beim Kraftfahrbundesamt und ein saftiges Bußgeld. Von der Einsatzleitstelle bekamen die Beamten per Funk den Auftrag, für die hiesige Bußgeldstelle eine Führerscheinüberprüfung in Lützenkirchen durchzuführen.

Nachdem die Beamten ihre Aufträge durchgeführt hatten, mussten hierzu noch Berichte gefertigt werden und an die zuständigen Behörden weitergeleitet werden. Auf dem Rückweg zur Polizeiwache musste noch ein Haftbefehl in Opladen vollstreckt werden. Polizeihauptkommissar Sch. sagt: „Manchmal gibt es stressige Tage, wo wir viel zu tun haben und wo Überstunden gemacht werden müssen. Es gibt aber auch Tage, an denen wir die Aufgaben innerhalb der acht Stunden gut weggearbeitet bekommen.“

Nach Auskunft der Beamten ist der Beruf heute nur mit Abschluss der Hochschulreife bzw. Fachhochschulreife möglich. Polizeioberkommissar B. fügt hinzu: „Mit Bestehen eines Eignungstest bei der Polizei wartet eine Ausbildung in Polizeirecht, Verkehrsrecht, Strafrecht und Ordnungswidrigkeitenrecht auf die jungen Berufsanwärter. Außerdem muss man sportlich gut in Form sein und sich ständig fortbilden.“

Fazit: Der Beruf des Polizeibeamten ist alles andere als eintönig!

Sabrina Berghof, Leverkusen, Marienschule