Ein Ehepaar steht vor einer Wand voller Prospekte. Zielsicher greift die Mitarbeiterin des Reisebüros nach einem Katalog über Rundreisen durch die USA. Das Pärchen bedankt sich und verlässt eingedeckt mit Informationsmaterial über Fernreisen das Reisebüro.
Hat die Wirtschaftskrise wirklich so viel Einfluss auf die Reiselust, wie man meinen könnte? „Günstiger, kürzer, näher?“ In der Wirtschaftskrise müsste dies eigentlich der Gedankengang eines jeden Reisenden sein. Doch das Gegenteil trifft zu. Die Reisebüros sind voll. Hat die Wirtschaftskrise wirklich so viel Einfluss auf die Reiselust der Langenfelder, wie man meinen könnte?
Bei einer durchschnittlichen Reisedauer von etwa 10 bis 14 Tagen habe sich im Vergleich zum letzten Jahr nichts geändert, sagte ein Großteil der Reisebüromitarbeiter. Auch die Lieblingsreiseziele der Urlauber seien gleich geblieben. Mallorca, Tunesien, Spanien, Ägypten und die Türkei stünden auf der Beliebtheitsliste immer noch ganz oben. Aber auch die USA seien auf dem Vormarsch auf Grund des momentan niedrigen Dollarkurses.
„Die Leute sparen eher am Essen, als am Urlaub“, so eine Mitarbeiterin des Reisebüros Billigweg.de in Langenfeld. Entgegen aller Erwartungen buchten in zwei Dritteln der befragten Reisebüros sogar mehr Leute eine Reise als im letzten Jahr. Nach einer Studie der Commerzbank werden es etwa 1,25 Prozent Urlauber in diesem Jahr mehr sein. Das klingt vielleicht zunächst nicht viel, wenn man aber bedenkt, dass allein in die Türkei schon über 4 Millionen Deutsche reisen, erhält die Zahl ein anderes Gewicht.
Die Leute buchen zwar günstigere Reisen, doch sei dies eine Entwicklung, die nicht unbedingt mit der Wirtschaftskrise in Verbindung zu bringen wäre, erklärt Alexandra Bergesheim, Mitarbeiterin des Reiselands am Ganspohl. Früher hätte man das Preislimit auch ein wenig überschreiten können, doch heute würden die Reisenden nur eine Reise buchen, die exakt ihren Preisvorstellungen entspricht, erläutert sie weiter.
Insgesamt werden sich auch dieses Jahr wieder viele Langenfelder an den ausländischen Stränden sonnen.
Lara Maile und Marianne Wälwer, Leverkusen, Marienschule