Ein Park im Dornröschenschlaf – Lantz’scher Park – ein unbekanntes Stück Düsseldorf

Zwischen Flughafen und Rhein, zwischen Messegelände und Kaiserswerth, liegt im Düsseldorfer Stadtteil Lohausen ein kleiner, aber prächtiger Park – der Lantz’sche Park.

Mitten in der Einflugschneise des Düsseldorfer Flughafens liegt diese 17 Hektar große Grünanlage. Da sie zwar in manchen Reiseführern erwähnt, aber nur ein Wegweiser zum Park führt, ist es nicht verwunderlich, dass viele Düsseldorfer noch nie etwas vom Lantz’schen Park, der seit 1978 im Besitz der Stadt ist, gehört haben.

Wo eben noch Vogelgezwitscher zu hören war, wird es im nächsten Augenblick unerträglich laut. Mit ohrenbetäubendem Lärm donnert ein Jet in 30 Metern Höhe über die Baumwipfel hinweg. Erst laut – dann wieder ganz still zwischen alten Ahornbäumen, Buchen und Eichen. Darunter versteckt: eine 1878 erbaute, malerische Kapelle, aber auch zeitgenössische große Plastiken von Richard Serra. Der Park – früher Privatbesitz der Familie Lantz – dient heute mit seinen verschlungenen Wegen unter altem Baumbestand und einem neu gestalteten Spielplatz als kleiner Erholungsraum für Lohausen.

Der Wohnsitz der Familie Lantz – ein klassizistisches Herrenhaus – steht jedoch leer und verfällt seit Jahren. Eigentlich wäre es ein idealer Ort, um Ausstellungen, Bankette oder Events in einem ganz besonderen Ambiente zu veranstalten. Doch anstatt das unter Denkmalschutz stehende Haus sinnvoll zu nutzen, droht es zur Ruine zu verkommen. Erst kürzlich wurde es durch jugendliche Randalierer verwüstet.

Eine sinnvolle kulturelle Nutzung wünscht sich auch Siegfried Küsel, Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins Lohausen. Er kümmert sich ganz persönlich um den Park, den er liebevoll als Kleinod bezeichnet. Auf die Initiative seines Vereins hin wird nun durch die Jugend-Berufs-Hilfe Düsseldorf ein Hausmeisterdienst eingerichtet, der weiteren Vandalismus verhindern soll.

Aber Siegfried Küsel wünscht sich mehr: Das unter Denkmalschutz stehende Haus sollte renoviert und der englische Garten wieder in seinen alten Zustand versetzt werden. Dann könnte der Park wieder aufblühen. Und wer weiß, vielleicht können die Besucher auf der Parkterrasse sogar einmal einen Kaffee trinken und die Frühlingssonne genießen – zumindest bis der nächste Jet startet.

Annika Hoppe, Düsseldorf, Max-Planck-Gymnasium, Koetschaustr.