Traumberuf Arzt – Was es bedeutet, andere zu heilen

Warum wird man Arzt, und wie zufrieden sind Ärzte in ihrem Job? Dazu haben Julius und Matthias ein Interview mit zwei Fachärzten geführt.

Warum sind Sie Arzt geworden?

Dr. A: Ein Onkel von mir war Arzt und hatte für mich eine Vorbildfunktion.

Dr. B: Arzt zu sein, ist eine gute Kombination zwischen Naturwissenschaften, Technik und Anwendung am Menschen. Es macht Spaß, Menschen zu helfen und zu heilen.

Wie verläuft Ihr Alltag?

Dr. A: Meine Haupttätigkeiten bestehen darin, Patienten zu untersuchen, abzuhören und aufzuklären, Allergie- und Lungenfunktionstests durchzuführen, Spritzen zu setzen und Impfungen zu geben.

Dr. B: Manche Patienten kommen mit akuten Problemen in die Sprechstunde, andere zur Dialyse. Die Dialyse ist eine Blutreinigung mittels künstlicher Niere, eine Aufgabe, die bei gesunden Menschen von den eigenen Nieren übernommen wird. Diese Patienten müssen dreimal wöchentlich vier bis fünf Stunden kommen.

Wie wirkungsvoll verlaufen die Behandlungen?

Dr. A: Bei milden Erkrankungen wie Asthma und Allergien erzielt man bei 95 Prozent der Patienten sehr gute Ergebnisse. Bei chronischer Bronchitis und Lungentumoren verlaufen die Behandlungen nicht so erfolgreich.

Dr. B: Bei akuten Erkrankungen können die Patienten geheilt werden. Bei chronischen Erkrankungen kann man oft nur eine Verbesserung und Stabilisierung erreichen.

Was war Ihr bisher schwierigster Fall?

Dr. A: Ein Patient, der seit drei Wochen im Krankenhaus lag und eine komplett vereiterte Lunge hatte. Um die Lunge wieder freizubekommen, mussten wir Drainagen legen. Das sind fingerdicke Schläuche, die in die Lunge eingeführt werden, um den Eiter abfließen zu lassen. Dabei ist der Patient kollabiert, und wir haben einige Zeit gebraucht, um ihn wieder zu stabilisieren. Wir haben es geschafft. Er wurde wieder gesund. Als Dank hat er uns in sein Restaurant eingeladen und ganz toll für uns gekocht.

Dr. B: Einer der ernstesten Fälle war ein 15-jähriges Mädchen, das eine Mandelentzündung verschleppt hatte. Daraus entwickelte sich eine ernste Nierenerkrankung. Sie kam in sehr schlechtem Zustand mit akuter Luftnot und Wasser in den Beinen in meine Praxis. Nur durch eine regelmäßige Dialyse und die richtigen Medikamente konnte sie nach mehreren Wochen geheilt werden.

Würden Sie wieder Arzt werden?

Dr. A: Ja, bestimmt. In den vergangenen Jahren hat sich dieser Entschluss immer wieder bestätigt. Ich habe vielen Menschen helfen können, das macht mich sehr zufrieden.

Dr. B: Ja, weil es spannend ist, Krankheiten zu erkennen und es mich zufrieden stellt, Patienten erfolgreich zu behandeln und zu heilen.

Julius Soeding und Matthias Hauser, Mänchengladbach, Gymnasium Odenkirchen