Invasive Arten nennt man Pflanzen und Tiere, die aus ganz anderen Ländern kommen, sich in Deutschland aber pudelwohl fühlen. Zu wohl teilweise.
Von Juliane Schwarz, 8b, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium Ratingen
Wer heute durch den Wald oder die Stadt geht, wird nicht mehr nur einheimische Tier- und Pflanzenarten finden. Inzwischen gibt es sehr viele neue und exotische Arten in Deutschland. Doch auch, wenn sich viele über die neue Artenvielfalt freuen, gibt es einige Arten, die der Umwelt oder sogar dem Menschen schaden können.
Ein Beispiel dafür ist das „Drüsige Springkraut“, auch rotes oder indisches Springkraut genannt. Das ursprünglich aus dem Himalaya stammende Springkraut kam im 19. Jahrhundert als importierte Zierpflanze nach Europa und stellt in Europa vielerorts eine Bedrohung dar. Sie wächst in Ufer- und Auenlandschaften und verdrängt dort einheimische Pflanzen aus ihrem natürlichen Lebensraum. Da sich die Pflanze über Samen fortpflanzt, ist sie verhältnismäßig einfach zu bekämpfen.
Natürlich gibt es nicht nur Pflanzenarten, sondern auch Tiere, die sich bei uns ausbreiten. Die „Nilgans“ stellt ebenfalls eine Bedrohung für einheimische Vogelarten dar, welche sie durch ihr aggressives Revier- und Konkurrenzverhalten aus ihrem Lebensraum verdrängt. Es handelt sich bei der Nilgans um eine ursprünglich aus Afrika stammende, circa einen Meter große Gans, mit rotbräunlichen Federn. Sie wurde nach Europa zu Schauzwecken eingeführt. Am Anfang wurde sie nur in ein paar Parks in Holland und Deutschland gehalten, hat sich allerdings weit über deren Grenzen ausgebreitet.
Doch auch den Menschen stört die Gänseart mittlerweile. Die Gänse beanspruchen zum Beispiel viele Liegewiesen für sich. So bietet sich im Sommer oft das Bild, dass Liegewiesen an Seen eher von den Gänsen, als von Menschen genutzt werden. Und auch wenn sie weg sind, hinterlassen sie ihren Kot auf den Wiesen. Von diesem geht insbesondere für Kleinkinder eine gesundheitliche Gefahr aus.
Mit der Frage, wie wir uns vor invasiven Arten schützen können, beschäftigt sich auch die EU-Kommission. Bereits im August 2015 erstellten sie eine Liste von invasiven Arten. Da diese Liste nur sehr wenige Arten beinhaltete, wurden im Februar 2016 weitere Arten hinzugefügt. Diese wurden allerdings erst 2017 berücksichtigt. Durch diese Listen sollen Schäden verringert beziehungsweise ganz verhindert werden. Da es in den verschieden Regionen sehr unterschiedliche Arten gibt, dürfen die Mitgliedsstaaten selber entscheiden, wie sie mit den Arten umgehen oder anders gesagt dagegen vorgehen.
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