Als Düsseldorfer habt doch sicher schon einmal festgestellt, dass immer mehr Obdachlose in der Altstadt oder vor dem Rewe-Markt in Oberkassel auf der Straße sitzen, betteln oder versuchen, die fifty-fifty-Zeitung zu verkaufen. In der Projektwoche unserer Schule hatte ich ein Treffen mit vielen Obdachlosen, die mir etwas über ihr Leben erzählt haben.
Von Recha Ranasinghe, Klasse 8b, St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf
Dabei habe ich von teilweise schweren Schicksalsschlägen erfahren, die diese Menschen aus der Bahn geworfen haben. Bei der Besichtigung der Suppenküche ist mir zum Beispiel aufgefallen, dass eine junge Frau schwer alkoholisiert war.
Ich glaube, dass es sehr schwierig ist, wenn nicht gar unmöglich sein wird, Obdachlosen mit einem Alkohol- oder Drogenproblem aus ihrer Situation herauszuhelfen. Einmal in diesem Teufelskreis gefangen, kein Schulabschluss, kein Elternhaus, keine Ausbildung, keine Arbeit, keine Wohnung, ist das Leben auf der Straße oft die Endstation.
Hilfe von Behörden wird oft nicht angenommen, da Obdachlose nur schwer wieder in einen geregelten Alltag hineinfinden. Nur wenige Obdachlose schaffen den Ausstieg. Zwei Aussagen haben mir zu denken gegeben. Ein 45-jähriger Mann sagte, als ich ihn ansprach: „Ich lebe gerne auf der Straße. Ich bekomme pro Tag mindestens drei Euro und das reicht immer für ein Bier“. Ein 20-Jähriger meinte: „Ich sehe gar keine Chance mehr, hier raus zu kommen. Was nützt es dann, irgendwas zu tun“.