Seit 2007 nutzen viele verschiedene Fahrgäste den Bürgerbus in Korschenbroich. In den letzten Jahren ist die Anzahl der Fahrgäste stark angestiegen.
„In den drei Stunden habe ich durchschnittlich 25 Fahrgäste, die meistens Rentner sind. Jedoch fahren morgens auch häufig Schüler sowie Eltern und deren Kindern mit. Hin und wieder fahre ich auch leer“, teilt ein Korschenbroicher Bürgerbusfahrer mit.
Der Bürgerbus ist ein ehrenamtlicher Busverein, der auch kleinere Orte anfährt, die vom Linienbus nicht so häufig angefahren werden. Den Bürgerbus gibt es schon seit sieben Jahren in circa 100 Städten in NRW. Seit 2007 ist die Anzahl von jährlich 2.500 auf 16.000 Fahrgäste gestiegen. Somit hat sich die Anzahl der Fahrgäste mehr als versechsfacht.
Die Busse der Stadt Korschenbroich werden meist von Rentnern ehrenamtlich gefahren. Es gibt wenige Fahrer, die keine Rentner sind. Alle Fahrer, die über 65 Jahre alt sind, müssen jährlich einen Sehtest absolvieren. „Die Busse sind immer pünktlich und die Busfahrer stets nett und sehr hilfsbereit“, berichten viele Fahrgäste des Korschenbroicher Bürgerbusses. Ein älterer Herr kritisiert hingegen: „Häufig konnte ich nicht mitfahren, weil der Bus schon voll war. Zusätzlich muss man dann sehr lange warten, da nur ein Bus die Route abfährt.“
Ein Fahrer fährt durchschnittlich zweimal im Monat den Bus durch die Dörfer und kann seine Arbeitszeiten selbst bestimmen. In Korschenbroich sind 55 Fahrer im Dienst, wodurch der Bus täglich zwölf Stunden fährt und ungefähr 350 Kilometer zurücklegt. Jeder Fahrer darf den Bus drei Stunden am Tag fahren, deshalb ist ein Fahrerwechsel notwendig. In den drei Stunden fährt der Bus eine ganze Runde mit 35 Haltestellen ab. In den Bürgerbus passen mit dem Fahrer neun Fahrgäste. Die Anschnallpflicht gilt in jedem Bürgerbus. Außerdem gibt es keine Stehplätze, weil die Versicherung sonst im Notfall nicht zahlen würde.
Kinder unter sechs Jahren und Behinderte zahlen nichts, jedoch übernimmt das Land NRW diese Tickets. Alle anderen zahlen 1,50 € für das Ticket. Die Tickets sind gültig von der Anfangsstation bis zur Endstation. Die Preise der Tickets sind um einiges preiswerter als die der Linienbusse. Trotzdem arbeiten die Bürgerbusse und die Linienbusse gut zusammen und planen die Routen gemeinsam. Dies liegt daran, dass der Bürgerbusverein nicht auf Gewinn aus ist, sondern nur die Betriebskosten decken will. Zusätzlich senken die zurzeit günstigen Spritkosten die Betriebskosten und damit auch die Preise der Tickets.
Der Staat bezahlt mehr als die Hälfte für die zwei Kleinbusse des Vereines von Korschenbroich, doch die Reparaturen des Busses müssen durch die Betriebskosten gedeckt werden. Außerdem wird Werbung gegen Geld auf dem Bürgerbus angebracht. Am besten wäre Werbung in eigener Sache, damit noch mehr Bürger und Bürgerinnen Korschenbroichs und Umgebung diesen Bus nutzen würden.
Konrad Fuhsund Jonas Niemierza, 8d, Franz-Meyers-Gymnasium