Jedes Jahr, pünktlich zur Adventszeit, kommt unter einigen Menschen die Diskussion über die Herkunft des Weihnachtsmannes auf. Manche Menschen sind der Ansicht, dass der Weihnachtsmann eine Erfindung von Coca Cola sei, um die Verkaufszahlen des populären Brausegetränks zu steigern.
Tatsächlich ist der Weihnachtsmann viel älter. Der New Yorker William Gilley beschrieb den Weihnachtsmann so, wie wir ihn heute kennen, erstmalig 1821. In seinem Gedicht „Santeclaus“ ist der Weihnachtsmann in Fell gekleidet und wird von Rentieren auf einem Schlitten fahrend gezogen. Bekannter ist die Darstellung von Clement Clark, einem anderen New Yorker, der den Weihnachtsmann in seinem Gedicht „T’was the night before Christmas“ als rundlichen, lustigen Elf mit rundem Bauch, glitzernden Augen und rosigen Bäckchen darstellte.
Jedoch hatten weder William Gilley noch Lement Clark den Weihnachtsmann erfunden. Vielmehr geht die Gestalt vor allem auf die europäischen Volkslegenden um den heiligen Nikolaus zurück. Im 4. Jahrhundert war Nikolaus von Myra ein Bischof, der auf vielen Abbildungen verewigt wurde. Er war vor allem der Schutzpatron der Kinder. Zu seinem Namenstag, am 6. Dezember wurden schon im Mittelalter Kinder beschenkt. Dieses Datum war daher auch der eigentliche Tag der Bescherung. Im Laufe der Reformation und der einhergehenden Ablehnung der Heiligenverehrung in vielen Ländern wurde das Datum auf den 24. (in Teilen Europas) bzw. 25. Dezember (USA und England) verschoben. Nur in den Niederlanden feiert man Weihnachten noch heute am 6. Dezember.
Und so geschah es, dass europäische Auswanderer den Sankt-Nikolaus Brauch in die Vereinigten Staaten von Amerika mitbrachten. Vor allem in den niederländischen Kolonien wurde der Brauch als „Sinterklaas Fest“ gefeiert. Zudem war Sankt Nikolaus der Patron von Neu Amsterdam, das später in New York umbenannt wurde. Aus Sinterklaas wurde Saint Claus und schließlich Santa Claus.
Folglich hat sich die Firma Coca Cola nur der Figur des Weinachtsmannes bedient, sie jedoch keineswegs erfunden.
Liam Jarod Rubinowski, Krefeld, Freiherr-von-Stein-Schule