„Es ist unglaublich! Man rast mit Tempo 250 der Erde entgegen – ein super tolles Gefühl. Und wenn sich der Fallschirm öffnet ist es wie Achterbahn fahren, nur ohne Bodenkontakt!“, berichtet Heiner S. aus Düsseldorf-Angermund.
Der 52-jährige Architekt erlebte diese unglaublichen fünf Minuten im Juni 2010. Er war begeistert. Doch warum wagen dann nur so wenige den Sprung aus 4000 Metern?
Einer Umfrage zufolge haben nur zwei von 30 Befragten je, wie Heiner S., einen
Fallschirmsprung gemacht. Höhenangst und das Fehlen einer passenden Gelegenheit sind die größten Hemmungen. Heiner S. wählte den Flugplatz Loemühle in Marl. Wie die meisten Flugplätze ist dieser umringt von einer wunderschönen, naturbelassenen Landschaft. Viele Menschen bevorzugen hier einen Tandemsprung. Der Unterschied zwischen diesem und einem gewöhnlichen Fallschirmsprung besteht darin, dass man keine Ausbildung braucht, sondern die ganze Zeit mit einem erfahrenen Tandemmaster verbunden ist, der alles übernimmt.
Zuerst erhält man seine Ausrüstung, die hauptsächlich aus einem Anzug, einem Helm und einer Schutzbrille besteht. Nachdem man dann eine ausführliche Einweisung erhalten hat, geht es mit einem kleinen Fluggerät spiralförmig in den Himmel. Nach circa 20 Minuten Flugzeit folg dann der Absprung, welcher, wie Heiner S. beschreibt, umwerfend ist!
Der Flugplatz Loemühle wurde 1950 gebaut, doch die ersten Fallschirmspringer kamen erst um das Jahr 2002. Doch das war natürlich nicht der Beginn des „Fastfliegens“. Schon Leonardo Da Vinci baute 1483 den ersten Fallschirm aus Holz und Leim. Der erste erfolgreiche Sprung gelang allerdings erst etwa 130 Jahre später in Kroatien. Das Freifallspringen wurde erst 1945 in Deutschland populär. Auch in der Bundeswehr werden Soldaten per Fallschirm zu Angreifern aus der Luft ausgebildet.
Sicherheit ist beim Fallschirmspringen natürlich ein Thema von großer Bedeutung. Deswegen ist jeder Fallschirm mit einem Reserveschirm und einem Notauslösesystem ausgestattet. Jährliche Checks sollen perfekte Funktionalität der Ausrüstung garantieren. Trotzdem sind alle möglichen Risiken nicht komplett auszuschließen. Es ist zum Beispiel möglich, dass der Schirm sich nur zum Teil oder gar nicht öffnet. Zudem kann es passieren, dass Leinen reißen oder sich verheddern. Doch nicht nur technische Mängel, sondern auch das Fehlverhalten des Springers können eine unglückliche Landung auslösen.
Mittlerweile sind aber die Sicherheitsvorkehrungen soweit ausgebessert worden, dass solche Unfälle nur noch sehr selten vorkommen.
Wer jemals einen Fallschirmsprung gemacht hat, wird diesen nicht so schnell wieder vergessen. Heiner S. Meinung ist jedenfalls eindeutig: „Ich würde jedem empfehlen einen Fallschirmsprung zu wagen!“
Hannah Fuchs und Jana Dannenberg, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium