Der Weseler Kaufhof steht auf dem Prüfstand – Gestern Hansa heute Kaufhof?

Der Weseler Kaufhof steckt tief in der Krise. Aber die Mitarbeiter und die Geschäftsführerin, Astrid Vogell, glauben fest an die Erhaltung des Standorts. Der Großkonzern Metro will Kaufhof verkaufen, um seinen im Ausland angesiedel­ten Tochterunternehmen mehr Geld zukom­men zu lassen. Nach der Schließung des Hansa-Kaufhauses ist der Kaufhof das einzig verblie­bene Kaufhaus in Wesel.

Jedoch steht auch jetzt der Kaufhof in Wesel aufgrund zu gerin­ger Einnahmen auf dem Prüfstand. Bis Anfang Juni muss nun auf eine Entscheidung der Kaufhofleitung gewartet werden, wie die Zukunft weitergeht. Der Kaufhof, den es seit 1972 in Wesel gibt, wurde oftmals umgebaut, um im­mer den Wünschen der Kunden und den Anforderungen des Marktes zu entspre­chen.Viel wurde schon für den Kauf­hof getan. Da das alte gotische Rat­haus den Bomben­angriffen des Zwei­ten Weltkrieges zum Opfer fiel, wurde 1950 das Nach­kriegsrathaus auf dem Gelände der ehemaligen Matenakirche gebaut. 1972 wurde das Nach­kriegsrathaus wieder abgerissen, damit hier der Kaufhof Platz finden konnte.

Falls der Kaufhof doch geschlossen würde, wäre dies ein erheblicher Einschnitt für die Stadt und die Attraktivität Wesels als Einkaufsstadt. Rund 50 Mitarbeiter, darunter langjährige so­wie Auszubildende, bangen um die Ent­scheidung. Gerade die Auszubildenden hoffen darauf, übernommen zu werden. Nach den Aussagen Astrid Vogells, die seit Juli 2007 Geschäftsführerin ist, wird es keine Kündigungen oder Senkungen der Löhne geben. Jedoch werden frei gewordene Stellen nicht ersetzt.

Zusammenfassend gab Astrid Vogell bekannt: „Insgesamt steht es gut um den Kaufhof. Wir glauben fest daran, dass der Kaufhof nicht ge­schlossen wird.“ Aus die­ser Zuversicht schöpfen die Mitarbeiter Motivati­on. Falls es wider Erwar­ten zu einer Schließung kommen sollte, werden die Mitarbeiter auf andere Häuser aufgeteilt werden.

Um den Kaufhof zu erhal­ten, sucht man nach ge­eigneten Maßnahmen, um Kosten zu senken. Seit einiger Zeit werden Verhandlungen mit dem Vermieter geführt. Hier erhofft man sich die meisten Ein­sparungen.

Darüber hin­aus ist Wesel eine lukrati­ve Einkaufsstadt, die mehr potentielle Käufer als Einwohner hat. Viele Käufer kommen aus um­liegenden Städten und Dörfern wie zum Beispiel Hamminkeln oder Dingden. Aber auch Menschen, die auf der an­deren Rheinseite leben, kaufen in Wesel und damit auch oftmals im Kaufhof ein. Deswegen kann man zuversichtlich sein, dass sich die Einnahmen und Umsätze erhöhen, damit der Kaufhof bestehen bleiben kann.

Verena Meiners, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium