Turbo-Abi – Keine Zeit mehr – auch nicht für die erste Liebe

Schüler machen seit August 2005 ihr Abitur schon in der zwölften Klasse. Es gab viele Bedenken, seitens der Schüler, Lehrer und Eltern, da die Schüler oft zu viel Stress haben. Sie haben kaum noch Freizeit, ihr Alltag besteht fast nur noch aus einem einzigen Thema: Schule.

Seit der neuen Schulreform haben Gymnasiasten keine Zeit mehr, ihren eigenen Interessen nachzugehen oder einfach einen gemütlichen Abend mit der Familie zu verbringen. Auch die erste große Liebe gibt es nicht mehr: „Keine Zeit!“, heißt es.

Die Stundenpläne sind vollgestopft. Im Schnitt hat ein Schüler pro Woche 33 Schulstunden. Dazu kommen AGs, Teilnahme am Konfirmationsunterricht, Aktivitäten in Sportvereinen oder Musikstunden. Daran haben die Politiker der SPD und CDU nicht gedacht. Im Gegenteil, Jürgen Banzer (CDU) betont, dass er die verkürzte Zeit bis zum Abitur erhalten möchte.

Leider denkt niemand an die Schüler, die noch die Gelegenheit haben, im 13. Schuljahr ihr Abitur zu machen. Denn wenn diese eine extra Runde drehen müssen, sitzen sie im gleichen Boot. Sie hätten nicht die Möglichkeit, ihr gleiches Schuljahr noch einmal zu wiederholen, was eigentlich der Sinn und Zweck sein sollte. „Wir haben genauso viel Druck, wie die Schüler, die in der zwölften Stufe ihr Abitur machen,“ so ein Schüler des Ricarda-Huch-Gymnasiums in Krefeld. „Ich habe Angst vorm Sitzenbleiben und opfere jetzt noch mehr Freizeit zum Lernen, damit ich jedes Schuljahr gut mitkomme. Auch der Schulstress ist dadurch gestiegen.“

Maren Kleebaum, Krefeld, Ricarda-Huch-Gymnasium