Ferien, endlich Zeit zum Ausruhen, Freunde treffen, Computer spielen. Aber auch Gelegenheit, Dinge zu unternehmen, zu denen man sonst nicht kommt, z.B. zum öffentlichen Training der Kicker von Schalke 04 zu fahren.
Auf dem Weg, der ungefähr eine Stunde von Hückeswagen ins Ruhrgebiet, nach Gelsenkirchen, dauert, sieht man schon von der Autobahn aus die großen Zechen-Fördertürme, mit denen früher Kohle abgebaut wurde und die an die Ursprünge des Vereins Schalke 04 erinnern.
Beim Ankommen fällt direkt das verfallene, 1973 eingeweihte Parkstadion auf, das sogar als Stadion bei der Fußballweltmeisterschaft 1974 benutzt wurde. Genau gegenüber sticht die moderne, gigantische, komplett überdachte Arena, die so genannte Veltins-Arena ins Auge, die 2001 eröffnet wurde. Ein beeindruckender Anblick.
Schon als man gespannt aufs Vereinsgelände fährt, sieht man die Stars in ihren teuren Sportflitzern. Jetzt geht es zum Trainingsplatz, auf dem die Spieler des S04 viermal in der Woche ein öffentliches Training absolvieren. Natürlich trainiert die Mannschaft täglich.
Bei strahlendem Sonnenschein haben sich etwa 1000 Fans eingefunden, um ihre Idole zu sehen. Endlich kommen sie aus der Kabine. Es ist schon toll, die Stars so hautnah zu erleben. Laufen, Sprintübungen und Geschicklichkeitstraining, stets von den Trainern begleitet, stehen auf dem Programm. Dem Jungstar, Manuel Neuer, beim speziellen Torwarttraining zuzuschauen, ist ein Erlebnis.
Eine offensichtlich beliebte Trainingseinheit besteht aus einem Spiel, bei dem zwei Spieler in die Mitte müssen und versuchen, den Außenstehenden den Ball abzuluchsen. Gar nicht so einfach. Man merkt, wie viel Spaß die Spieler hierbei haben. Es wird viel gelacht.
Als der Trainer die Übung abbricht, murren sie wie kleine Jungs und einer bettelt: „Einmal noch!“ Schön zu sehen, dass auch berühmte Stars ganz normal sind.
Später beginnen die Fußballer mit dem abschließendem Trainingsspiel, bei dem die Fans mitfiebern, als wäre es schon ein richtiges Ligaspiel. Nach erfolgreich absolviertem Training verlassen die Spieler den Platz.
Die Fans sind glücklich, endlich gibt es die heiß ersehnten Autogramme. Geduldig werden Bälle, Kappen und Trikots unterschrieben. Manch weiblicher Fan lässt sich auch gerne mit einem coolen Fußballer fotografieren.
Ob die Spieler wohl auch die alten Traditionen ihres Vereins kennen? Der Verein wurde im Mai 1904 von 12-14-jährigen Jungen aus dem Gelsenkirchener Stadtteil Schalke gegründet. Die meisten von ihnen waren Kinder von Bergleuten. Auch der Begriff Knappen, der heute noch für die Spieler benutzt wird, geht auf den Beruf des Bergmanns zurück. Nach jedem Tor der Schalker jubeln die Fans: „Glückauf“. Dieser Gruß kommt auch von den Bergleuten und sollte Glück in der Zeche bedeuten.
Obwohl sich auf Schalke viel verändert hat, die Spieler kommen nun aus aller Welt, sind doch die meisten vom besonderen Klima angesteckt. Jetzt bleibt nur noch eins zu sagen: „Glückauf“!
Jan-Christoph Schmitz, Hückeswagen, Städt. Realschule Hückeswagen