Was mit dem Traditionsunternehmen geschieht – Bolten Brauerei mit Motivation

Vor zweieinhalb Jahren kaufte Michael Hollmann die Produktionsstätte. Seitdem wurden Maschinen angeschafft, ein neues Bier entwickelt, ein

Picknickgarten eröffnet und vor allem Arbeitsplätze gesichert.

Im Juni 2005 kaufte der heute 49-jährige Michael Hollmann nach über sechsmonatigen Verhandlungen die Bolten Brauerei. Die Brauerei stand damals fast ohne Geld und mit nur noch wenigen Mitarbeitern da. Für die Arbeiter gab es nichts mehr zu tun. Der Reiz an der Übernahme bestand für Michael Hollmann darin, diese und viele andere Probleme im Laufe der Zeit zu beseitigen.

Die ersten Maßnahmen waren wichtige Reparaturen und die notwendigsten Anschaffungen neuer Maschinen. Von da an konnte die Produktion wieder anlaufen. Jetzt musste als erstes Werbung gemacht werden, um wieder Kunden zu gewinnen und den Verkauf anzukurbeln. Ein neues Bier wurde entwickelt, das Landbier. Gegenüber der Brauerei wurde schon im September 2005 der neue Picknickbiergarten eröffnet und von den Bürgern auch sehr gut angenommen. Im Laufe des Jahres wurden 60 000 neue Kästen angeschafft und ein neues Flaschenetikett entworfen, was Hollmann besonders viel Spaß bereitete.

Anfang 2006 begannen viele weitere Renovierungen. Die größte Investition war eine neue Flaschenabfüllanlage, die Ende 2006 in Betrieb genommen wurde. Aber es liefen auch viele Dinge nicht so wie geplant. Es kamen unvorhergesehene Kosten und Probleme hinzu. Besonders gut lief jedoch die Sicherung der Arbeitsplätze. Inzwischen arbeiten wieder 30 Festangestellte in der Brauerei.

Auch der Leiter der Qualitätssicherung, Heinrich Hartwigsen, der schon vor Hollmanns Zeit bei Bolten arbeitete, sagt: „Ich habe wieder Spaß an der Arbeit. Die nötige Motivation und ein gutes Arbeitsklima sind wieder hergestellt. Außerdem habe ich jetzt wieder geregelte Arbeitszeiten und einen gesicherten Lohn.“ Michael Hollmann selbst sagt: „Der Kauf hat sich bis jetzt finanziell noch nicht gelohnt. Ich hoffe aber, dass sich das in einigen Jahren ändern wird.“

Jule Hollmann, Alissa Wenschuh, Eva Geisen, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen