Heinsberg – Ein Tag im Tierheim

Schon beim Betreten des Geländes des Tierheimes in Heinsberg sieht man die kleinen Katzen hinter einer Fensterscheibe sitzen und hört gedämpft die Hunde bellen. Es ist noch früh am Morgen, vor neun Uhr. Die Tiere haben Hunger. Nach und nach kommen die Tierpfleger im Tierheim an. Zuerst wird besprochen, wer sich heute um welche Tiere kümmern wird.

Kurz darauf beginnt mein vierstündiger Besuch im Tierheim bei den Hunden. Sie haben Hunger, das merkt man sofort an der Lautstärke, die in diesem Bereich herrscht. Im vorderen Teil des Hundehauses sitzen vier kleine Hunde und warten ungeduldig auf ihr Futter. Kaum werden die Näpfe vom Tierpfleger in den Käfig gestellt, stürzen sie sich auch schon auf die Nahrung. Die nächste Mahlzeit wird es erst am Nachmittag geben. Nachdem alle Hunde im Innenbereich versorgt sind, geht es draußen weiter. Während die bereits versorgten Tiere im Innenbereich mittlerweile leiser sind, ist es hier immer noch laut.

Dann geht es weiter zu den Katzen. Hier gibt es drei Bereiche. Zwei kleine für die jungen und die scheuen Katzen und einen großen mit Außenbereich für die anderen. Insgesamt leben hier um die 90 Katzen, weshalb auch vorerst keine Tiere mehr aufgenommen werden. Während die Pflegerin im Innenbereich sauber macht, erzählt sie, dass die Hälfte der Kleintiere (Kaninchen, Mäuse, etc.) aus Abgabetieren und die andere Hälfte aus Fundtieren besteht. Während sie den Kot entfernt und die Kratzbäume reinigt, sehe ich mich draußen um. Die Katzen haben hier viel Freilauf und durch die kleinen Holzhäuser auch eine Rückzugsmöglichkeit. Auf einem Baum thront eine schwarze Katze wie ein Puma, eine andere döst auf der Fensterbank. Die anderen laufen umher oder sitzen auf einem der Häuser.

Schließlich steht eine Besprechung an. Hier werden die Ereignisse der letzten Tage besprochen und wichtige Termine wie Kastrationen geklärt. Dafür befinden sich extra eine kleine Praxis und eine Tierärztin im Haus. Danach geht es weiter zu den Kleintieren. Von ihnen gibt es längst nicht so viele wie Katzen und Hunde, da die meisten Besucher nicht so großes Interesse daran haben. Während der Reinigung, bei der die Tiere im Käfig bleiben, erzählt der Tierpfleger noch ein paar interessante Dinge über das Tierheim. Wenn die Tiere krank sind, haben sie meistens Augenkrankheiten, die in der hauseigenen Praxis behandelt werden können. Nur bei schwereren Krankheiten werden die Tiere zu einem speziellen Tierarzt gebracht.

Wenn dann doch mal ein Tier stirbt, kommt es aus Kostengründen zunächst in eine Gefriertruhe, damit zu einem späteren Zeitpunkt mehrere tote Tiere gleichzeitig abgeholt werden können. Ältere Tiere, die viel Zuneigung brauchen, werden oft in Pflegefamilien gegeben. Die Kosten für die Nahrung übernimmt das Tierheim. Wenn jedoch jemand eines dieser Tiere kaufen möchte, wird es aus der Pflegefamilie herausgenommen.

Kristin Arndt, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium