Piraten-Partei – Konzeptlose Irrfahrt?

Die Piraten: herzlos, gefühllos, gnadenlos, konzeptlos. So würden Menschen die Piraten der Meere bezeichnen, aber ist die heutige Piraten-Partei nicht auch so? 15 Sitze für die Piraten-Partei im Berliner Abgeordnetenhaus entschieden die Wahl vom 18. September. Mit 8,9 Prozent überwand sie die Fünfprozenthürde mit Bravour.

Piraten-Partei Vorsitzender Sebastian Nerz, Geschäftsführerin Martina Weisband und Fraktionschef Andreas Baum triumphierten – mit Recht? Kurz nach diesem grandiosen Erfolg stieg die Mitgliederzahl binnen weniger Wochen von 12000 auf 15000 Mitglieder. Die Piraten rücken immer stärker in den Vordergrund.

Die anderen Parteien ringen darum, mehr Stimmen zu bekommen, obwohl die Piraten-Partei es vorgemacht hat. Die anderen Parteien müssen langsam überlegen, wo sie die Piraten-Partei unterbringen. Ist die Piraten-Partei jetzt eine linke oder eine rechte Partei? Bisher ist dies noch nicht sicher, so kursierte ein Sprachwitz. Auf die Frage, ob sie rechts oder links seien, antworteten die Piraten Backbord. Dies würde von der Kajüte in Fahrtrichtung aus als links gesehen, doch für die Menschen im Hafen als rechts.

In dieser schönen Zeit für die orange politische Kraft gibt es auch schlechte Kritik. Mitglieder aus Bayern und Rheinland-Pfalz haben eine NPD-Vergangenheit, aber Piraten-Partei Vorsitzender Sebastian Nerz verzeiht Jugendsünden, zumindest wenn man nur kurz bei den Rechtsextremen gewesen ist.

Der Piraten-Partei Vorsitzender Sebastian Nerz meinte, dass die anderen Parteien genauso wenig Ahnung in den Detailfragen bezüglich der Euro-Krise wie sie hätten. Man fragt sich nun, ob man dann überhaupt noch eine Partei dazu braucht. Schließlich brauchen wir eine Regierung die auch regiert und nicht gute Miene zum bösen Spiel macht.

Tatsache ist, dass die Piraten-Partei es nun geschafft hat. Die Meinungen darüber sind zerstritten. Die Piraten-Partei ist zwar nicht so blutrünstig wie die Piraten der Meere, aber dennoch konzeptlos. Es ist gut, dass eine junge Truppe den älteren Parteien zeigen will, was sie kann. Eine Struktur oder Leitfaden wäre aber wünschenswert.

Fabian Illig, Wassenberg, Betty-Reis-Gesamtschule