Viele glauben, dass Angeln langweilig ist, weil man nur ruhig sitzen und warten muss. Das ist beim Ansitzangeln, wo man sitzt und auf ein Anbeißen des Fisches wartet, für manche der Fall: Der Fisch wird mit Futter angelockt, so dass er den Köder schneller findet. Der Haken ist für den Fisch nicht schmerzhaft im Maul, denn der Fisch merkt es im vorderen Maulbereich nicht, da es sich um eine Art Knorpelgewebe handelt. Die Nerven befinden sich erst im hinteren Teil des Fischmauls. Bei dieser Art des Fischens muss man zwar sitzen und warten, aber man muss nicht zwangsläufig lange warten und dass dies auch für Jugendliche eine spannende Sache sein kann, möchte ich erklären.
Um noch Genaueres über das Ansitzangeln berichten zu können, traf ich mich mit meinem Jugendwart Markus P. vom Angelsportverein „Petri Heil“ 1965 e.V. Wassenberg am 30. Oktober 2011 am Gondelweiher in Wassenberg. Früh am Sonntagmorgen stand ich auf und packte meine Angelsachen. Als ich am Gondelweiher ankam, waren Markus P. (Vereins-Jugendwart) und ein Angelkumpel schon da. Während ich meine Rute zusammenbaute, erfuhr ich, dass die beiden die Nacht dort verbracht hatten und bereits einen großen Fang gemacht hatten.
Zunächst mischte ich mein Futter, denn je nach Futtermischung beißen Karpfen erfahrungsgemäß besser an. Karpfen lieben Mais und Boilies (Teigkugeln) und aus diesem Grund mischt man dies zum Beispiel mit ins fertige Lockfutter. Die Bestandteile vermengt man mit Wasser bis es zusammenhaftet, aber trotzdem noch sehr leicht auseinander fällt. Entscheidend für einen guten Fang ist neben dem Futter aber auch die Wahl des Platzes und ein Quäntchen Glück.
Denn in meinem Fall bissen leider nur zwei kleine Barsche und ein Rotauge an, meine Freunde hatten da mehr Glück: Um neun Uhr ging Andys Bissanzeiger los und er hatte einen zwölf Pfund schweren Spiegelkarpfen an seiner Angel. Um an dieses Prachtstück zu gelangen, benutzten die beiden ein Blei an der Hauptschnur, einen Wirbel und ein Vorfach (eine Schnur mit Haken) mit Ködern. Nach dem Wiegen und Vermessen entließen wir das Prachtstück natürlich in die Freiheit.
Erneut wechselten Markus und Andy die Köder und warfen neu aus. Es war eine gute Entscheidung die Köder zu wechseln, denn nach sechs Minuten drillte Markus 18 Pfund „Gondelweihergold“, ein dicker, nach dem Fangweiher benannter Spiegelkarpfen.
Wie man sieht, wenn das Futter und der Fangort passen, so kann das Ansitzfischen, wie ich feststellen konnte, ein sehr spannendes und abwechslungsreiches Hobby auch für Jugendliche sein. Man muss zwar einigermaßen still sitzen, aber es gilt auch immer abzuwägen, welche Köder man benutzt, wie man das Futter ausbringt und ob der gewählte Sitzplatz der richtige ist. Es ist ein tolles Gefühl den Fisch an der Rute zu spüren und zu erleben, wie unterschiedlich die Kräfte sind. Versucht es doch auch einmal und guckt, ob ihr Spaß daran habt.
Yannick Busley, Wassenberg, Betty-Reis-Gesamtschule