von Anna Meyer und Amelie Theobald, Klasse 8c, Helmholtz-Gymnasium, Hilden
Schon von Weitem hört man Hunde bellen und sieht Menschen, die sich liebevoll um die verschiedensten Tiere kümmern. Ein paar Leute stehen vor einem hellen Empfangstresen im freundlich gestalteten Eingangsbereich und erkundigen sich nach ihren zukünftigen Katzen. Der erste Einblick in das Hildener Tierheim erweckt den Eindruck, dass die Arbeit hier von Ruhe und Gelassenheit geprägt ist.
Es ist jedoch nicht ganz so, wie es zunächst scheint. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hildener Tierheims haben alle Hände voll zu tun, um sich um die dort lebenden 150 Tiere zu kümmern und alle weiteren anfallenden Arbeiten rund um den Tier- und Naturschutzverein Hilden e.V. zu erledigen. Bereits seit 120 Jahren besteht das Tierheim und versorgt seitdem rund 1000 Tiere jährlich.
„In der Coronazeit war Besuch nicht erlaubt“, erzählt die Tierheimleiterin Simone Switala. Die Ruhe tat den dort lebenden Hunden, Katzen sowie diversen anderen Kleintieren sehr gut. Als die Corona-Maßnahmen gelockert wurden, gab es wiederum aufgrund mangelnder Zeit und Überforderung vieler Tierbesitzerinnen und -besitzer viele Haustiere, die ins Tierheim gebracht wurden. Ist das Arbeitspensum in einem Tierheim ohnehin schon hoch, so gab es in dieser Zeit gar keine Arbeitspause für die Mitarbeitenden des Hildener Tierheims.
Mittlerweile kann man das Tierheim nur noch samstags besuchen. An Tieren, um die sich die Mitarbeitenden und auch Ehrenamtliche kümmern, mangelt es hier nicht. Aktuell leben 22 Hunde hier. In den Zwingern sieht man hauptsächlich ausgewachsene Hunde. Die Tierheimleitung begründet das Alter der Vierbeiner mit einem fehlenden Verantwortungsbewusstsein von Neutierbesitzerinnen und -besitzer: „Nachdem die niedlichen Hundewelpen an Größe zugenommen haben, benötigen die pubertierenden Hunde viel Zeit, Aufmerksamkeit und Training. Dies ist vielen Menschen nicht klar und dann plötzlich zu anstrengend. Der Verantwortung, die das Leben mit einem Hund mit sich bringt, sind sich viele Menschen nicht bewusst.“
Hinter den Zwingern der Hunde befinden sich auch der Freilauf- und der Quarantänebereich. Im gegenüberliegenden Katzenhaus schauen Katzen unterschiedlicher Größen und Fellfarben durch Käfigtüren. Darüber hinaus gibt es ein Kleintierhaus, in dem Kaninchen, Meerschweinchen, ein Papagei, Wachteln sowie zwei Bartagame untergebracht sind.
Oft werden die Tiere durch die gute Vermittlungsarbeit des Hildener Tierheims rasch vermittelt. Manchmal verbringen die Tiere jedoch auch längere Zeit im Heim. Neben den Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen werden die Tiere während ihrer Zeit im Hildener Tierheim auch von Praktikantinnen und Praktikanten versorgt. Das Mindestalter für ein Praktikum, welches mindestens eine Woche dauern sollte, beträgt 16 Jahre. Interessenten müssen sich schon früh bewerben, da Praktikumsplätze schon bis zu einem halben Jahr im Voraus ausgebucht sind. Bei den Praktika erhält man einen Einblick in den Tierheim-Arbeitsalltag, zu dem auch die Putzarbeit und das Ausmisten in den Tierbehausungen zählt. Nach der Arbeit bleibt aber auch noch Zeit zum Kuscheln übrig, die Tier und Mensch sehr genießen.
Neben der Hilfe von Ehrenamtlichen sind auch Spenden für das Tierheim von großer Bedeutung. Besonders zur Weihnachtszeit des vergangenen Jahres war das Tierheimpersonal positiv überrascht, wie viele Menschen an das Tierheim gedacht und Geld gespendet haben. Wer spenden möchte, kann beispielsweise ein monatliches Abo abschließen, welches ab einem Mindestwert von 5€ zu erwerben ist. Aber auch einmalige Spenden sind möglich. Auf der Website des Hildener Tierheims sind alle relevanten Informationen zu finden. Darüber hinaus werden auch Sachspenden angenommen.
Ganz besonders freuen sich die Mitarbeitenden des Hildener Tierheims, wenn ein ehrliches und gut überlegtes Interesse an einem Tier besteht. Auch wenn die Pflege im Tierheim viel Liebe um die Zwei- und Vierbeiner bedeutet, so haben sie doch ein eigenes Zuhause mehr als verdient.