Von Johann Koch und Jannis Vömel, Klasse 8d, Otto-Hahn-Gymnasium
Am 26.06.1948 flogen die ersten US-Flugzeuge, „Rosinenbomber“ genannt, von den US-Flugplätzen in Frankfurt und Wiesbaden Richtung Berlin. Es wurden auch Flugzeuge aus anderen westalliierten Ländern hinzugezogen, um 2,2 Millionen Menschen, darunter auch alliierte Soldaten und ihre Angehörigen, zu versorgen. Die Sowjetunion schnitt Berlin systematisch von der Außenwelt ab, um auch die westlichen Teile Berlins unter sowjetische Kontrolle zu bringen. Die Versuche der Sowjetunion, die Luftbrücke mit dem Einsatz von Jagdflugzeugen zu sabotieren, schlugen auf Dauer fehl. Nach 322 Tagen mussten sie ihre Blockade aufgeben. Mehr als eine halbe Million Flüge wurden innerhalb dieses Zeitraumes getätigt, durchschnittlich gab es 1398 Flügen pro Tag. Die Alliierten transportierten Hilfsgüter wie Getreide, Mehl und Medikamente, aber auch Kohle und Benzin nach West-Berlin. Außerdem brachten sie Süßigkeiten für die Kinder. Diese Bemühungen kosteten allein die Amerikaner, die hauptsächlich daran beteiligt waren, insgesamt 200 Millionen Euro, 6000 Euro pro Tag. Leider gab es auch tödliche Unfälle von Piloten und Mechanikern. Insgesamt mussten über 140 Menschen ihr Leben lassen.
Am 15. und 16.6.2024 fand eine Gedenkfeier am Tag der offenen Tür auf dem US-Militärstützpunkt Wiesbaden-Erbenheim statt, um an die schlimmen Bedingungen für die Westberliner Bevölkerung und an die gefährliche, aber erfolgreiche Mission der Berliner Luftbrücke zu erinnern. Es gab viele historische Flugzeuge zu besichtigen, darunter drei alte Maschinen vom Typ C-47 und DC-3. Zudem wurden Panzer, zivile Flugzeuge und Kampfhubschrauber der amerikanischen Armee ausgestellt. Zur Feier und zur Erinnerung wurden Süßigkeiten mit Fallschirmen von Jets heruntergeworfen, man nennt dies „Candy-Drops“. Die anwesenden Kinder sammelten, ähnlich wie damals in West-Berlin, die Süßigkeiten ein. Der Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) erklärte: „Die Luftbrücke stand dafür, Grenzen zu überwinden und in einen Modus der Kooperation zu kommen“. Dies berührte viele Anwesende. Der hessische Innenminister Roman Poseck (CDU) verdeutlichte bei seinem Grußwort, dass Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich seien. Er sagte außerdem, dass man starke und verlässliche Verbündete brauche. Zudem bekräftigte er, dass Deutschland auf der Seite der Ukraines stehe und dass die USA einen bedeutenden Beitrag für die EU leiste. Er betonte die Freundschaft von Deutschland und den USA mit den folgenden Worten: „Unsere Freundschaft mit den Vereinigten Staaten, die inzwischen viele Jahre währt und die Menschen beider Länder eng verbindet, ist ein Schlüssel für eine gute Zukunft in unsicheren und herausfordernden Zeiten“.