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Sport als freiwilliges soziales Jahr – eine Alternative nach dem Schulabschluss?

von Ole Dittmar, Klasse 8d, Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasium, Ratingen

Hast du schon eine Idee, was du nach deinem Schulabschluss machen möchtest?
Einige junge Leute haben eine Lösung gefunden: Ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) zum Beispiel im Sport. Die Deutsche Sportjugend bietet seit fast zwanzig Jahren Freiwilligendienste im Sport an – eine spannende und abwechslungsreiche Möglichkeit, sich im Sport zu engagieren.

Mein Bruder Bjarne, 18 Jahre alt, absolviert seit September letzten Jahres  ein freiwilliges soziales Jahr beim Kreissportbund Mettmann (KSB), dem Dachverband der Sportvereine im Kreis Mettmann. Zu seinen Hauptaufgaben gehören unter anderem Vereinsberatungen,
Aus-und Fortbildung für die Sportpraxis und die Organisation von Projekten, wie
das Programm „NRW bewegt seine KINDER“ und „Integration durch Sport“.

Bjarne Dittmar berichtet von seinem Tagesablauf: „35 Prozent meiner Arbeit besteht
aus Büro- Verwaltungstätigkeiten. Hierunter fällt zum Beispiel die administrative Unterstützung der Geschäftsstelle, Öffentlichkeitsarbeit und die Betreuung der Homepage. 45 Prozent fallen auf praktische Trainer- und Übungsleitertätigkeiten zurück. Letztere absolviere ich im Hockey-Bereich des MTHC, Mettmann. Ich betreue und trainiere Kinder und Jugendliche von der U8 bis zur U16.“ Bjarne ergänzt: „Die übrigen 20 Prozent arbeite ich unterstützend bei Veranstaltungen und Events mit. Hier ist die Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen wichtig. Besonders die abwechslungsreiche Arbeit mit den Kindern macht mir Spaß. Im letzten Jahr habe ich bei den Veranstaltungen ‚Sports-Action-Day 2022‘ in Velbert und beim Minisportabzeichen der Kindergartenkinder aktiv mitgeholfen. Die Atmosphäre beim KSB ist entspannt und sehr kollegial. Die Stimmung ist sehr gut und ich bin glücklich hier zu sein.“

Er arbeitet insgesamt von Montag bis Freitag 35 Stunden pro Woche und manchmal am Wochenende zur Betreuung der Hockeymannschaften bei Turnieren. Neben 26 Urlaubstagen stehen einem FSJ-ler 25 Bildungstage zu, in denen man sich weiterbilden kann. Durch das FSJ hat Bjarne gelernt, selbständiger zu werden und Verantwortung zu
übernehmen.

Im Sommer trainiert der MTHC draußen auf der Anlage an der Hasseler Straße in
Mettmann. Hier hört man ganz andere Geräusche als in der Halle, in der im
Winter trainiert wird. Man kann Stimmen und Rufe von der benachbarten Fußball- und
Tennisanlage wahrnehmen und den Verkehr von der Hauptstraße. In der Halle, wo im Winter trainiert wird, nimmt man dagegen Gerüche von Schweiß,
Harz und Gummiabrieb war.

Ein positiver Aspekt eines FSJ im Sportbereich ist, dass man während der Ausbildung drei verschiedene Pflichtseminare hat und zum Abschluss die Trainerlizenz für den Übungsleiter C im Breitensport erhält. Während dieser Seminare lernt man andere im Freiwilligendienst kennen, kann sich austauschen und neue Kontakte knüpfen.

Alles in allem kann ein derart interessantes Jahr einen guten Einblick in die
Arbeitswelt vermitteln und Hinweise für die weitere berufliche Orientierung geben.
Man kommt nicht nur mit vielen Menschen in Kontakt und wird durch das Organisieren der
verschiedenen Abläufe selbstständiger, sondern erhält auch Anregungen für die Zukunft.
Für mich und vielleicht den einen oder die andere kann ein FSJ eine denkbare
Alternative nach dem Schulabschluss sein.