„Ein Handy ist einfach praktisch…Man muss doch immer erreichbar sein.“
So äußern sich zwei unserer Mitschülerinnen auf unsere Frage, warum ein Handy für sie wichtig ist.
Wie für diese beiden, ist wohl für die meisten Menschen ein Leben ohne Handy unvorstellbar. Besonders für Teenager wäre es ein Grauen. Überall, egal ob in Cafes, Bars, Büros, Bussen, Läden oder einfach nur auf der Straße, sieht man die Leute mit ihren praktischen Begleitern.
Es gibt dieses Kommunikationsmittel schon seit 16 Jahren und es hat sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Während das erste Handy, das Motorola Dynatac 8000, liebevoll „Knochen“ genannt, noch 800 Gramm wog, sind die heutigen Handys sehr viel leichter. Außerdem kann man mit ihnen mittlerweile viel mehr als nur telefonieren: sms und mms verschicken, Musik hören, sowie Videos und Fotos aufnehmen, gehört heute zum alltäglichen Leben.
Daher haben wir uns die Frage gestellt: „Schafft es ein Mensch im 21. Jahrhundert überhaupt, fünf Tage ohne Handy und Haustelefon auszukommen?“ Mit der festen Überzeugung, dieses Ziel zu erreichen, begaben wir uns an unser Experiment. Doch schon am ersten Tag stellte sich heraus, dass es doch nicht so einfach war, wie wir gehofft hatten. Ob wir nur mal eben die Mutter zum Abholen anrufen wollten, oder man sich noch schnell nach den Hausaufgaben bei einem Mitschüler erkundigen wollte, das „Handyverbot“ stellte ein großes Problem für uns dar.
Und auch der sonst alltäglichen Verführung ans klingelnde Haustelefon zu gehen, mussten wir widerstehen. Doch trotz aller Mühe scheiterten wir bereits am ersten Tag. Das Wochenende über verlief unser Experiment zwar schon besser, aber dennoch kamen wir nicht ganz ohne Telefon aus. Und vielen anderen wäre es wahrscheinlich ebenso ergangen. Denn bei der Befragung unserer Mitschüler bestätigten uns diese, dass sie es fünf Tage ohne Telefonieren nicht aushalten würden.
Auch wenn das ständige Klingeln in der Öffentlichkeit meist stört, sollte man sich fragen: „Was würden wir heutzutage bloß ohne unsere mobilen Telefone tun?“ Wir sind durch unseren Selbstversuch zu dem Entschluss gekommen, dass die Menschen heute ohne Handy nicht mehr auskommen würden. Wenn wir es schon in dieser kurzen Zeit nicht schaffen, sollte man sich dann nicht fragen, ob der Handykonsum langsam zur Abhängigkeit führt?
Selina Koch, Nora Caspari, Ratingen, Carl Friedr.v.weizäcker-Gym.