Bahn – Kommentar: Zugführer haben es auch nicht leicht

Wie geht es eigentlich den Zugführern, die wir so gerne für alles, was schief läuft, verantwortlich machen?

Fast jeder hier in Deutschland ist schon mal mit dem Zug gefahren. Passagiere beschweren sich gerne über Verspätungen, Gewalt im Abteil. Ich bin mit diesen Problemen vertraut, da mein Vater Zugführer ist. Mein Vater muss, um pünktlich zu seiner Schicht am Bahnhof zu sein, oft um 2:00 aufstehen. Er kennt es, wenn Personen über die Schienen zur anderen Seite sprinten oder Betrunkene im Zug sitzen.

Oft ist es der Zugführer, der von den Passagieren dafür verantwortlich gemacht wird, wenn es zu Verspätungen oder ähnlichem kommt. Dies ist sehr schade, da es viele Beschwerlichkeiten gibt, die den Zug aufhalten und die außerhalb des Einwirkens des Zugführers liegen. Manchmal liegen Hindernisse auf den Schienen oder Personen fordern den Zugführer auf, eine andere Strecke zu fahren, nur weil sie dorthin müssen.

Ein Zugführer darf nicht farbenblind sein, da die Leuchten, die ihm anzeigen, ob ein Zug aus der Gegenrichtung gerade dasselbe Gleis benutzt, sowohl grün als auch rot leuchten können. Der Zugführer wird in regelmäßigen Abständen geprüft, ob er noch fähig ist, Bahn zu fahren, da Zuggesellschaften die Sicherheit ihrer Fahrgäste nicht riskieren wollen.

Ich finde es ungerecht, dass Passagiere kein Verständnis für Zugführer aufbringen, obwohl diese stundenlang zwischen mehreren Stationen hin- und herpendeln. Sie sollten den Menschen, die einen so anstrengenden und manchmal auch (meist aufgrund der Fahrgäste) nervenaufreibenden Beruf ausüben, deutlich mehr Respekt entgegenbringen und sie nicht für Verspätungen verantwortlich machen.

Lea Hennig, 8a, Otto-Hahn-Gymnasium