Am Otto-Hahn-Gymnasium der Stadt Monheim am Rhein haben Schülerinnen und Schüler der Stufe Q2 beschlossen, einen „Rock on“ Tag durchzuführen. Ein Bericht über den Tag aus der Sicht eines Schülers.
Dieser Tag ist eine eigene Idee der Monheimer Schülerinnen und Schüler. An diesem besonderen Schultag sollen sowohl Mädchen, als auch Jungen einen Rock anziehen, um damit zu zeigen, dass Vorurteile bezüglich Frauen und Männern völliger Quatsch sind. Die bekanntesten Vorurteile sind, dass nur Frauen in der Küche arbeiten, Männer nicht weinen dürfen sondern stark und mutig sein müssen, dass alle handwerklichen Berufe von Männern ausgeführt werden können, die Trennung von Jungs- und Mädchenfarben und das Tragen von Röcken, was angeblich nur Mädchen tuen dürfen. Es gibt noch unzählige weitere Klischees.
Aber trotz dieser Vorurteile gibt es viele männliche Köche, Frauen, die nicht kochen wollen oder können, Bauarbeiterrinnen, Jungs, die die Farben Rosa oder Violett mögen, und Männer, wie zum Beispiel die Band „Brings“, die Röcke tragen. Ich persönlich finde diese Trennung von Jungs- und Mädchentätigkeiten und Kleidungsstiles total schwachsinnig und unnötig. Dasselbe haben sich auch die Schülerrinnen und Schüler der Q2 gedacht und diesen sogenannten Flashmob veranstaltet.
Die Schüler waren jedoch ein wenig enttäuscht, dass so wenige Jungs bei dieser Aktion mitgemacht haben. Obwohl es darum ging, dass hauptsächlich Jungen einen Rock anziehen, um zu zeigen, dass diese Geschlechtertrennung veraltet ist und im 21. Jahrhundert nicht mehr unseren Alltag bestimmen sollte. Ein Schüler des OHG erzählte: „Ich finde, es war eine sehr gute Idee diese Aktion zu starten. Allerdings hätten die Mädchen vielleicht noch etwas Männliches anziehen sollen, da ein Rock ja nun etwas angeblich „weibliches“ ist, um zu zeigen, dass es auch anders herum geht.“ Ein weiterer Schüler sagte dazu: „Ich finde es ein tolles und bequemes Gefühl einen Rock zu tragen und würde ihn auch mal so anziehen. Es ist einfach dumm und sinnlos zu sagen, nur Mädchen dürfen Röcke tragen oder nur Jungen oder Männer handwerkliche Berufe ausüben. Es sind zu viele Jungen und Mädchen in ihrem „System“. Ich habe keine Angst ausgelacht oder verspottet zu werden, mir tuen eher die Menschen Leid, die dies tun. Deshalb trage ich zur Demonstration einen Rock.“
Die geringe Teilnahmezahl von circa 50 bis 60 Personen war wohl zu erwarten. Es gab im Vorfeld die Hoffnung, dass mehr Schüler an dieser Aktion mitmachen würden. Hoffentlich wird es in Zukunft nicht mehr eine so starke Trennung von Männer- und Frauenberufen, Tätigkeiten, Stils und Farben geben und diese Aktion zum Abbau der Vorurteile beitragen.
Luca Wiegand, 8b, Otto-Hahn-Gymnasium