Reitbeteiligungen – Das ewige Suchen

In der Branche der Reitbeteiligugen ist es oft sehr schwer. Man sucht sich tot. Oftmals liegt es auch daran, wo man wohnt. Ist es eher stadtnah oder eher ländlich?

In meinem Fall ist mein Wohnort eher städtisch. Dann sucht man meistens eine Reitbeteiligung, die nicht 30 Minuten weg ist und zu der man im Sommer auch mit dem Fahrrad fahren könnte. Nach ewigem Suchen findet man etwas, das seinen Wünschen entspricht. Ich habe nach einer Reitbeteiligung gesucht, mit der ich weiterkomme, im Springen sowie in der Dressur. Ich wäre gerne irgendwann auch auf Turniere gefahren. Also habe ich gesucht, teilweise Wochen und Monate, und nach einiger Zeit endlich etwas gefunden, das allen Anforderungen gerecht geworden ist.
Ich habe mir die Anzeige durchgelesen, bis dato war alles super, dann habe ich den letzen Satz gelesen und dort stand: „Bitte melden sie sich nur, wenn sie mindestens 18 sind.“ Dies war nicht die erste Anzeige, bei der man 18 sein sollte. Es gibt verschiedene Altersgrenzen, manchmal muss man 14 sein, dann wieder 16 und sehr häufig 18. Warum 16 oder 18? Nur weil ich 13 bin, heißt es noch lange nicht, dass ich nicht genauso gut reiten kann, wie eine 18-Jährige. Die 18-Jährige kann vielleicht auch erst seit einem Jahr reiten, ich aber schon seit fünf Jahren – also, wo ist das Problem, mich zu akzeptieren?
Ein weiteres Problem ist oft auch der Preis. Man hat eine Anzeige gefunden, bei der alles passt, dann sieht man die Preisangaben und kriegt einen Schlag. 100 Euro hier, 150 Euro hier, 300 Euro hier. Ich habe dann immer in Monatsabständen Anzeigen gefunden, die mich echt angesprochen haben und keine Altersbeschränkung hatten. Ich habe eine E-Mail geschrieben. Alles war wunderbar, man hat sich geschrieben und einen Termin vereinbart, doch zwei bis drei Tage vor dem vereinbarten Termin sagt die Anbieterin / der Anbieter ab. Mit der Begründung, er/sie habe schon jemanden gefunden. Dann denkt man sich: „Wie können sie wissen, ob ich nicht besser bin? Sie haben mich doch noch gar nicht reiten sehen.“ Nach vier bis fünf solcher Absagen bin ich dann zu dem Entschluss gekommen, erst einmal mit dem Reiten aufzuhören. Ich hatte keine Lust mehr auf erste Hoffnungsschimmer und dann doch wieder enttäuscht zu werden. Ich hatte keine Lust mehr zu suchen, um dann doch nichts davon zu haben. Ich habe meine Träume vorerst an den Nagel gehängt und mit dem Thema Reiten vorerst abgeschlossen. Ich werde zwar meinen Traum verwirklichen, wenn ich erwachsen bin, aber das dauert noch. Da ich Pferde aber liebe, habe ich mich entschlossen, eine Pflegebeteiligung zu suchen. Die habe ich auch direkt gefunden, es gab keine Probleme mit dem Termin und jetzt habe ich eine Pflegebeteiligung an einem zuckersüßen Shetty. Ich werde eine wunderschöne Zeit haben und zwar nicht nur kurz.
Diese Probleme habe nicht nur ich, sondern leider auch viele andere haben sie. Ich hoffe, dass irgendwann mal die Leute nachdenken. Wenn sie zeitlich begrenzt sind oder körperlich nicht in der Lage, ihr Pferd selber zu bewegen, sollen sie allen eine Chance geben, die in Frage kommen, oder irgendeine andere Lösung finden. Ich denke, ich spreche für viele.

Marie Stevens, 8c, Hugo-Junkers-Gymnasium Mänchengladbach