Freitagmittag, und keiner hat Zeit. Ich wollte meinen Nachmittag eigentlich ja in Ruhe vor dem Fernseher verbringen, doch dann klingelte es an der Haustür.
Ich war alleine zu Hause, also ging ich an die Sprechanlage: „Hallo, wer ist da?“ Durch die Anlage kam eine Männerstimme: „Hier ist die Polizei!“ Ich erschrak und machte die Tür auf. Da stand die Polizei auch schon vor mir.
„Dürfen wir bitte durch ihre Wohnung zum Sportplatz, es ist eine Bombe im Kindergarten am Martinshof gefunden worden, und wir würden uns gerne mal vom Sportplatz alles angucken!“.
„Klar, gehen Sie durch“, sagte ich und nach einer Viertelstunde standen sie dann auch schon wieder an meiner Terrassentür. „Wir würden dich bitten, so lange bis die Bombe kontrolliert wird, aufzupassen dass keiner auf den Sportplatz klettert, aus Ihrer Nachbarschaft. Wenn jemand rüber klettert, sage ihm bitte er solle den Sportplatz nicht betreten, und wenn er nicht hört, ruf doch bitte unter 110 an, damit wir dann vorbei kommen.“ Ich gab ihnen meine Zustimmung und schon verließen sie meine Wohnung.
Knapp eine Stunde später ging eine Mannschaft auf den Sportplatz, es waren viele kleine Kinder. Ich ging zum Zaun und rief sie zu mir rüber, damit ich sie warnen konnte. Doch diese gingen nicht runter. Daraufhin rief ich dann bei der Polizei an und sagte: „Guten Tag, ich hatte den Auftrag von Ihren Kollegen, wegen der Bombe im Kindergarten am Martinshof ein bisschen darauf zu achten, dass der Sportplatz nicht betreten wird.
Jetzt ist hier eine Mannschaft von den Minis. Soll ich denen Bescheid sagen?“
„Danke für Ihre Aufmerksamkeit, aber es ist schon wieder alles in Ordnung die Bombe wurde entschärft bzw. weggebracht, die Kinder können also alle wieder drauf.“
Ich informierte die Kinder auf dem Sportplatz und machte es mir auf der Couch gemütlich. Na ja, leider war es doch kein Aprilscherz!
Melina Mertens, Mänchengladbach, Hugo-Junkers-Gymnasium