Das Bienensterben geht weiter

Seit Beginn der Bienendokumentation geht die Zahl der Bienen zurück. Was können wir tun?

Von Benjamin Konrad, 8a, Hugo-Junkers-Gymnasium Mönchengladbach

Bienen sind enorm wichtig für die Welt und ihre Bewohner. Das sagte schon Albert Einstein. „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr“, war seine Aussage. Auch wenn die Situation durch andere bestäubende Insekten wie Schmetterlinge und Fliegen nicht ganz so drastisch ist, müsste der Mensch sein Leben extrem ändern und an einigen Stellen reduzieren.

Die weltweite Population der Bienen war schon seit dem Beginn der Bienendokumentation Ende des 19. Jahrhunderts rückläufig und nun geht sie schon eine gewisse Zeit lang jährlich mehr als zehn Prozent zurück. Es gibt viele Gründe. Als Mensch kann man allerdings auch auf bestimmte Dinge achten, um dem Bienensterben entgegen zu wirken.

Die Probleme der Bienen sind verschiedene, viele aber stammen vom Menschen. Die Milbe (Varroa destructor) zum Beispiel: Ursprünglich aus dem asiatischen Raum befällt sie Bienenstöcke und saugt Bienen und anderen Insekten das Blut aus. Danach leg sie Eier in die Waben der Bienen und so sind die Bienen wehrlos.

Auch die konventionelle Landwirtschaft trägt einen großen Teil zum Bienensterben bei, da die Insektizide auf den Feldern ebenfalls viele Bienen töteten. Monokulturen, die heute auf fast jedem Feld anzutreffen sind, haben schon lange andere Blühpflanzen vertrieben und bedeuteten: keine Nahrung für suchende Bienen. Normalerweise leben einige Bienen in totem Holz, das sich über Jahre in sämtlichen Wäldern ansammelt, wenn man es denn lassen würde. Doch dieses Totholz wird durch die heutige Forstwirtschaft aus den Wäldern entfernt und bietet den Bienen wieder einen Lebensraum weniger. Während die Biene also rasant weniger wird, sind ihre natürlichen Feinde nicht vom Aussterben bedroht und vermehren sich eher noch.

In den Privatgärten vieler Menschen konnten Bienen lange Zeit gut leben und überleben, doch es würden immer wieder bienenschädliche Unkrautvernichter eingesetzt, die den Bienen auch dort keine Chance lassen würden, berichteten einige Experten.

Zum Vergleich: Im Jahre 1990 lebten noch 1,1 Millionen Honigbienenvölker in Deutschland. 2015 waren es nur noch 700.000. Von den 560 Wildbienenarten in Deutschland sind mehr als die Hälfte stark bedroht. Es wurden 555 Bienenarten auf ihre Gefährdung geprüft: 38 Arten galten als „ausgestorben oder verschollen“, 25 Arten als „vom Aussterben bedroht“, 24 als „extrem selten“, 81 Arten als „stark gefährdet“ und 88 Bienenarten als „gefährdet“. Als „Gefährdet in unbekannten Ausmaß“ galten ebenso 33 Arten.

Wie könnte man Bienen denn unterstützten, fragen sich dann viele. Bei dem Kauf von Bio-Waren vermeidet man schädliche Insektizide und oft auch Monokulturen. Außerdem fördert man so im besten Fall die ökologische, bedürfnisorientierte Bienenhaltung. Auch könnte man, egal ob großer Garten oder kleiner Balkon, Insektenhotels und Nisthilfen aufstellen, raten Experten. Wenn anders geholfen werden wolle, seien Pflanzen, die für Bienen besonders attraktiv seien, genauso hilfreich. Schachtelbrettblumen, Lavendel oder Kornblumen zum Beispiel können den Bienen sehr helfen.

Eine Liste mit weiteren Blütenpflanzen, die sich gut als Bienenweiden (Pflanzen, die mit viel Nektar und Blütenpollen Nahrungsgrundlage für Bienen und Bestäuber bieten) eignen, gibt es unter provieh.de/bee-with-me. An einem Beispiel erkennt man die Ausmaße des Bienensterbens schnell:In großen Teilen Chinas mussten Obstbauern ihre Plantagen mit der Hand bestäuben, da keine Bienen mehr existierten. Dies dauerte nicht nur bedeutend länger, sondern kostete einige Bauern sogar ihre Existenz.