Was vom WM-Sommer 2011 übrig blieb – Frauenfußball in Deutschland

2011 war das Frauenfußballjahr in Deutschland. Viele Menschen stürmten in die Stadien, um ihre WM-Heldinnen Birgit Prinz , Hope Solo oder Lotta Schelin spielen zu sehen.

Im Schnitt sahen über 25.000 Menschen die WM-Spiele. Über drei Wochen lang waren die Fußballfrauen mehr als präsent in den Medien. Aber wie sieht es gut zwei Jahre später aus?
Alles andere als gut. Die Euphorie hatte schnell nachgelassen, was nicht nur am enttäuschenden Abschneiden unserer Frauen bei der WM 2011 im eigenen Land lag.
Ganz schnell wurden sie aus den Medien verbannt. Interesse an den Bundesligaspielen? Fehlanzeige.
Kaum einer der Eventzuschauer fand auch den Weg in die oft sehr bescheidenen Stadien unserer Fußballfrauen. Der Zuschauerdurchschnitt lag in der Saison 2012/13 bei knapp 800 Zuschauern. Reine Frauenfußballvereine können sich kaum noch selbst finanzieren und müssen teilweise sogar Insolvenz beantragen, wie dieses Jahr der FCR Duisburg und Bad Neuenahr. Da die jungen Frauen auch heute noch gezwungen sind, neben dem Fußball arbeiten zu gehen, wechseln viele zu den größeren Vereinen, wie dem VFL Wolfsburg. Solche Vereine bieten bessere Bedingungen, Berufe bzw. Ausbildungen und Fußball miteinander zu kombinieren.
Diese Möglichkeiten haben die kleinen Vereine natürlich nicht. In der Saison 2009/10 waren im Kader vom FCR 2001 Duisburg noch sechs Nationalspielerinnen zu finden. In dieser Saison findet man dort keine einzige mehr. Um überleben zu können, musste sich der Verein 2014 dem MSV Duisburg anschließen. Frauenfußball bleibt daher leider auch im Jahr 2014 immer noch eine Randsportart.
 

Jill Joosten, Lara Brommer, 8c, Franz-Meyers-Gymnasium, Mänchengladbach