Mitarbeiter für Sportwissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität in Jena haben im November 2010 einen Versuch gemacht: Sie testeten die Reaktionszeit von 60 Personen (professionelle Computerspiel- Spieler, auch Pro- Gamer genannt, Gelegenheitsspieler, Sportstudenten und Tischtennisspieler).
Die Ergebnisse zeigen: Bei einem optischen Reiz ist die Reaktionszeit der Pro-Gamer wesentlich besser als bei den anderen getesteten Versuchspersonen. Ibrahim Mazari, Pressesprecher der Turtle Entertainment GmbH, erklärte gegenüber der Presse: „Das tägliche Training an der Maus und der Tastatur schult bestimmte Fähigkeiten.“ So konnten die Reflexe der Profi-Spieler sogar die von professionellen Sportlern übertreffen. Die körperliche Fitness hat mit diesem Ergebnis jedoch nichts zu tun; die Pro-Gamer sind physisch in viel schlechterer Verfassung als die Sportler.
Dominic Micklewright von der Universität in Essex, Großbritannien, bestätigt dies: „Zwar haben die Spieler eine Reaktionszeit von Düsenjet-Piloten, jedoch die Fitness eines 60-jährigen Rauchers.“ Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen auch Forscher der Universität in Rochester (USA). Es wurden 50 Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren getestet. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Testgruppe A sollte 50 Stunden Actionspiele spielen. Testgruppe B spielte im selben Zeitraum Simulations- und Strategiespiele. Nach Ablauf der Zeit sollten die Jugendlichen einen Reaktionstest machen, in welchem sie einer Ansammlung von Punkten folgen und deren Richtung deuten sollten.
Der Test ergab: Die Jugendlichen der Gruppe A, die „Actionspieler“ konnten um 35 Prozent schneller die Richtung der Punkte vorhersehen als die Probanden der Gruppe B, die „Simulationsspieler“.
Damit wird bewiesen, dass Actionspiele doch nicht so schädlich sind, wie man denkt, sondern auch noch die Reaktion fördern.
Alexander Steidel, 8c, Franz-Meyers-Gymnasium Mänchengladbach