Seit diesem Jahr gibt es das G8-Abitur in NRW. Aus dem Interview mit Malte K., einem betroffenen Schüler des Gymnasiums Korschenbroich, ging hervor, dass dieser mit ca. 23 bis 25 Wochenstunden ungefähr eine Unterrichtsstunde mehr belegen muss als die Schüler, die nach neun Jahren ihr Abitur machen. Die Lernzeit des Interviewten beträgt im Durchschnitt eine Stunde am Nachmittag nach der Schule.
Auf die Frage „Bist Du mit deinen Noten zufrieden, beziehungsweise denkst Du, deine Noten würden sich durch G9 verbessern?“, antwortete Malte K.: „Ich bin mit meinen Noten zufrieden; ich glaube nicht, dass ich noch bessere Noten schreiben würde, hätte ich ein Jahr länger Schule. Die Noten hängen von dem Schüler selbst und nicht von der Lerndauer ab.“
Ob neben der Schulaktivität noch genügend Freizeit bestehen würde, hängt laut Malte K. davon ab, welche Klausuren zu schreiben sind. Nach einer solchen Klausurphase hat der Schüler deutlich mehr Freizeit. Trotz der vielen Klausuren kann Malte K. seine Freizeit wie gewohnt ausüben. Jedoch muss er oft seine Termine auf den Abend verschieben. Er hat nämlich mehrmals in der Woche bis 16:30 Uhr Unterricht.
Malte K. bedauert, dass er gelegentlich Wochenendturniere im Tennis wegen des Lernens absagen müsse. Insofern würde er es begrüßen, ein Jahr länger die Schule zu besuchen. Seiner Meinung nach wäre das Lernpensum dann wesentlich stressfreier zu absolvieren.
Die Antwort auf die Schlussfrage: „Wie ist deine Meinung zu dem Thema G8?“ lautet: „Es ist einerseits nachvollziehbar, dass es gut ist, früher in das Berufsleben einzusteigen, was von der Regierung ja so gewollt ist. Andererseits wird dadurch deutlich mehr Druck auf die Schüler ausgeübt, da diese denselben Lernstoff in kürzerer Zeit beherrschen müssen.“
Maren Kühn, Mänchengladbach, Franz-Meyers-Gymnasium