Das unbekannte Land – Mythos oder Wirklichkeit? – Kumari Kandam: Ein Land unter dem Indischem Ozean?

Wie so oft bei prähistorischen Themen gehen auch hier die Meinungen weit auseinander, ob es einst einen großen Kontinent namens Kumari Kandam gegeben hat.

Die von der Geographie, Geologie, Ozeanographie, aber auch von der Geschichtsschreibung, Religion und Mythologie zu beantwortende Frage hinsichtlich des Kontinents Kumari Kandam ergibt eindeutige Antwort. Die Beschäftigung mit Kumari Kandam führt zu immer neuen Fragen. Aus streng naturwissenschaftlicher Sicht wird die Existenz eines im Indischen Ozean versunkenen Kontinents eher verneint. Anderenfalls finden sich in der tamilischen Mythologie und in der hinduistischen Religion zahlreiche Hinweise auf die Existenz dieses Kontinents, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Laut diesen Überlieferungen erstreckte er sich von der Südspitze des heutigen Indien= Kanniyakumari nach Südwesten hin bis Madagaskar nach Südosten hin bis nach Australien, und zwar als zusammenhängende Landmasse.

Der Mythos besagte folgendes: Die ersten Menschen sollen hier gelebt und dann sich über die Erde verbreitet haben. Viele Elemente des Hinduismus haben ihre Grundlagen in diesem Kontinent. Ozeanographische Forschungen beweisen, dass der Meeresspiegel in den letzten 14.500 Jahren um 100 Meter gestiegen ist. Es gibt auch Parallelen zum verschwundenen  Kontinent Kumari Kandam. So gilt heute als gesichert, dass es sich bei dem sagenhaften versunkenen Atlantis um die Ägäis-Insel Santorini handelt, deren andere Hälfte infolge eines Vulkanausbruchs versunken ist. Ein weiteres Beispiel ist die von der biblischen Geschichte über die Menschen des Altertums, die sich auf den Durchbruch am Bosporus zwischen Schwarzen Meer und Mittelmeer oder auf das Einströmen des Atlantiks bei Gibraltar in das dann entstehende Mittelmeer bezieht.
Die Frage im Titel des Artikels lässt sich also eindeutige nicht beantwortet. Dies mag für den rationalen Mensch der Gegenwart unbefriedigend sein.

Vithujan Mohanathas, 8b, Franz-Meyers-Gymnasium, Mänchengladbach