Glück und Unglück sind relativ – Die Sache mit dem Glück

„Wow, Du hast aber Glück!“ Ein Satz, den jeder schon einmal gehört hat. Sei es wegen eines gesunden Neugeborenen oder wegen des tollen Hauses mit Blick aufs Meer. Doch was ist Glück überhaupt?

Ist es Glück, wenn man befördert wurde, doch das Aus der Partnerschaft deshalb schon absehbar ist? Oder etwa, wenn man ein gesundes Kind bekommen hat, doch der Gerichtsvollzieher schon auf der Schwelle steht?

Ich glaube, Glück sieht jeder anders. Ein Obdachloser ist zum Beispiel glücklich, wenn er einen trockenen Platz zum Schlafen hat. Eine Arbeitssuchende, wenn sie einen Job findet. Und ein kleines Mädchen, wenn es eingeschult wird.

Doch kann das auch noch Glück sein, wenn der warme Ort eine Polizei-Station ist oder der neue Arbeitgeber ein „richtiges Schwein“?

Und wie empfinden die Stars, die alles haben, eigentlich Glück? Ich denke, dieses Glücksgefühl ist eine Hilfe für alle Menschen. Es lässt dich kurz dein Leid und deine Sorgen vergessen und vernichtet alle bösen Gedanken – sei es wegen eines Gerichtsvollziehers, eines kranken Kindes oder der bevorstehenden Scheidung.

Ich würde sagen, ohne Glück säßen wir alle deprimiert zu Hause, ohne je die Hoffnung auf eine Ausbildung oder eine andere Sache zu haben. Wir würden unser langweiliges Leben leben, ohne je zu versuchen, aus diesem Gefängnis auszubrechen. Doch da man ja manchmal Glück haben kann, wird mein Vater wohl morgen wieder Lotto spielen, denn wer weiß schon, ob er nicht einfach bei der nächsten Ziehung Glück hat.

Annkathrin Hartung

Annkathrin Hartung, Mettmann, Städt. Realschule, Goethestr.