Forscher haben herausgefunden, dass nicht nur Autos, fossile Brennstoffe oder Ähnliches die Hauptauslöser des Klimawandels sind, sondern auch die Viehzucht eine sehr große Rolle spielt.
Von Antonia Sophie Gerritz, Klasse 8, Städtisches Meerbusch-Gymnasium
Wir verwenden Energiesparlampen, steigen aufs Fahrrad um und verzichten auf Plastik – viele Schritte zu einem großen Ziel. Nämlich die Durchschnittstemperatur der Erde nicht steigen zu lassen. Doch das reicht nicht. Selbst wenn bis 2070 keine Autos mehr fahren würden oder keine Treibhausgase mehr von Fabriken ausgestoßen werden würden, würde die Temperatur weiterhin ansteigen. Der Grund dafür: die Viehzucht.
Laut einer Studie des World-Watch-Instituts kommt von allen Treibhausgasen, die der Mensch produziert, die Hälfte allein aus der Viehzucht, vor allem aus der Fleisch- und Milchproduktion.
Das liegt daran, dass allein eine einzelne Kuh am Tag ca. 250 Liter Methangas ausstößt. Rinder stoßen beim Aufstoßen Methan aus, ein Gas, welches ca. 25-mal so schädlich ist wie das von Autos produzierte CO². Einig sind sich alle Forscher darüber, dass nicht etwa kleinbäuerliche Betriebe problematische Auswirkungen auf den Treibhauseffekt haben, sondern riesige Rinderfarmen, wie sie beispielsweise in Südamerika und Australien existieren.
Da eine Kuh ungefähr alle 40 Sekunden aufstößt, werden am Tag ca. 375.000.000.000 Liter Methangas allein von Kühen ausgestoßen. Das ist schädlicher als das gesamte CO², das von allen Autos, Flugzeugen und Bussen zusammen produziert wird.
Doch das ist nicht das einzige Problem. Auch die Tiere müssen ernährt werden. Egal ob Rind, Schwein oder Huhn: Damit sie schneller wachsen und mehr Ertrag bringen, wird an die meisten kein Weidengras oder ähnliches verfüttert, sondern Kraftfutter aus Soja. Doch auch Soja muss irgendwo angebaut werden. Da bereits ein Drittel der landwirtschaftlichen Fläche für den Anbau von Tierfutter verwendet wird, die Nachfrage jedoch nicht sinkt, werden immer mehr Wälder und Grünflächen gerodet, um Platz für neue Anbauflächen zu schaffen. Damit die Pflanzen schneller wachsen, werden sie gedüngt. Und egal ob man dafür Gülle oder künstlichen Stickstoffdünger verwendet, im Laufe des Düngeprozess entsteht Lachgas, welches rund zwölfmal klimaschädlicher als Methangas und rund 300-mal schädlicher als CO² ist. Vor allem aber hält es sich über 110 Jahre in der Atmosphäre.
Ein Umdenken in der Ernährung scheint also ein wichtiger Schritt zu sein, um den Klimawandel zu bremsen. Wenn der viel zu große Fleischkonsum stark minimiert würde, würde die industrielle Viehhaltung nicht mehr in diesen Ausmaßen nötig sein. Das wiederum hätte zur Folge, dass viele Böden nicht mehr durch zu starke Beweidung zerstört und wieder mehr CO² im Boden gebunden würde. Wieder einmal sehen wir, dass wir selbst etwas tun können, um unsere Umwelt zu schützen: mehr vegetarisch essen!