Archiv der Kategorie: Marienschule

Ein Kommentar – Die CO-Pipeline im Kreis Mettmann

Für Aufregung sorgt seit mehreren Monaten der Bau der Kohlenmonoxid (CO)-Pipeline. Die 67 Kilometer lange Pipeline, die das geruchs- und farblose Kohlenmonoxid von Dormagen nach Krefeld-Uerdingen transportieren soll, versetzt Anwohner und Umweltschützer in Aufruhr.

Das CO-Gas ist sehr gefährlich und vor allem heimtückisch. Es führt zu einem schnellen Tod. In den betroffenen Städten haben sich bereits viele Bürgerinitiativen gegen den Pipelinebau gebildet, da die Menschen nicht nur um ihr Leben, sondern auch um ihre Grundstücke fürchten. Denn laut Gesetz ist Bayer berechtigt, für den Pipelinebau Grundstücke zu enteignen, wenn es dem Allgemeinwohl gilt.

Aus einer Studie des Velberter Ingenieur-Büro Gisworks kann man entnehmen, dass selbst kleinste Risse von 4 mm bis zu 300 Menschen das Leben kosten würden. Kaum vorzustellen, was bei einem Vollbruch der Pipeline passieren würde.

Bayer hat zwar hohe Sicherheitsstandards, aber laut Aussage von Monheims Bürgermeister Thomas Dünchheim müsse man die Menschen bei einem Riss in 45 Sekunden evakuieren, damit die betroffenen Personen keinen Schaden davontragen.

Dies ist in keiner Weise zu realisieren. Im Übrigen sind auch Feuerwehr und Rettungskräfte auf einen derartigen Störfall nicht vorbereitet.

Bayer versichert zwar, dass die Pipeline zu 100 Prozent sicher sei, aber das wurde auch bei der Ethylen-Pipeline, die am 17.04.08 im Chemiepark Dormagen in Brand geriet und einen Acrylnitril-Tank entzündete behauptet. Obwohl die Inbetriebnahme der CO Pipeline zunächst durch ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts vorläufig gestoppt wurde, sollte man noch nicht aufatmen.

Bayer wurde es zwar verboten, die Leitung zu benutzen, dennoch ist es Bayer immer noch erlaubt, die CO Pipeline weiterzubauen. Würde Bayer die Pipeline bauen, wenn sie sich nicht hundertprozentig sicher wären, dass die Pipeline auch in Betrieb genommen wird?

Außerdem stellt sich die Frage, ob die Inbetriebnahme der Pipeline moralisch korrekt ist, da sie unmittelbar an Schulen und Kindergärten vorbei läuft und Bayer die Kinder dem Risiko aussetzt bei einem Leck das tödliche Kohlenmonoxid einzuatmen.

Andre Steinstraß, Leverkusen, Marienschule

Ein Interview mit Sportler Björn Hartmann (13) – Eiskunstlaufen – nur für Mädchen?

Eiskunstlaufen – woran denkt man da? Vielleicht an kleine Mädchen in schönen und auch weniger schönen

Kleidern? Ja, aber es geht auch anders. Ein Beispiel dafür ist Björn Hartmann (13).

Er trainiert schon seit ungefähr acht Jahren in der Eissportabteilung des TSV Bayer 04 Leverkusen, ist aber ganz klar in der Minderheit, da zurzeit ungefähr fünf Jungen, aber etwa 70 Mädchen dort trainieren. Doch wie ist er zu diesem ungewöhnlichen Sport gekom-

men? Björn sagte, dass er schon in viele Sportarten reingeschnuppert hat, aber ihm keine richtig Spaß gemacht habe. Eiskunstlaufen sei dann die Idee seiner

Großmutter gewesen und es habe ihm sofort gefallen.

Was macht ihm am Eiskunstlaufen mehr Spaß als an anderen Sportarten? „Eigentlich gefällt mir alles, aber

Springen macht mir am meisten Spaß. Das Risiko, zu fallen, oder nicht, dieser Nervenkitzel, der dahinter steckt.“ Allerdings bringt dieser Nervenkitzel auch das Risiko von Verletzungen – kleinerer, aber auch größerer. Auch Björn kann davon berichten: „Ich bin vor einem

Doppelsprung wegerutscht. Das tat sehr weh, da man bei diesen Stürzen meistens auf die Hüfte oder den Bauch fällt. Aber ich bin auch schon mal bei einer Piourette auf den Arm gefallen, doch zum

Glück ist mir nichts passiert.“

Im Sommer machen die Eisläufer „Trockentraining“, d.h. Sie machen Ausdauer- und Dehnübungen. In den

Sommerferien fahren viele Eisläufer nach Garmisch-Partenkirchen, einem Ort in Bayern, denn dort gibt es

auch im Sommer Eis. Die Eisläufer trainieren meist 50

Minuten zwei bis drei mal in der Woche in der Eishalle in Bergisch-Gladbach, da die Eishalle in Leverkusen mitlerweile ein Fußball-Center ist. Die Halle in Bergisch-

Gladbach ist weniger schön, als die in Leverkusen. Sie ist dunkler, kälter und manchmal auch dreckig.

Eine Frage noch: „Hast du Vorbilder?“ „Ja, Stefan Lambiel, der schweizer Eisläufer.“

Carolin Schewe, Leverkusen, Marienschule

Im Gespräch mit Ernst Küchler – Interview mit dem Leverkusener OB

Gut gelaunt erzählt Ernst Küchler, Oberbürgermeister von Leverkusen, dass er am selben Tag Geburtstag habe wie der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, mit dem er auch schon beruflich zu tun hatte.

Trotz seiner vielen Aufgaben hat der Oberbürgermeister sich Zeit genommen, Schüler der Marienschule Opladen über seine Arbeit zu informieren, denn Bürgernähe und Vertrauen zu ihnen ist ihm sehr wichtig.

Der engagierte Ernst Küchler ist unter anderem Chef der Verwaltung, beschäftigt 3.000 Mitarbeiter, ist Repräsentant der Stadt und dazu Vorsitzender des Stadtrates. Schon als kleiner Junge wurde er im Elternhaus mit Politik und Wirtschaft konfrontiert. „Der Rundfunk wurde jeden Tag gehört“, so Küchler.

Später studierte er Politische Wissenschaft und erlebte „live“ den Alltag eines OB als Referent bei Wilhelm Dopatka und Horst Henning.

Er traf bisher schon den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, den Bundespräsidenten Johannes Rau und einige Bundesminister. Er freut sich sehr auf „die neue Mitte“, das neue Rathaus.

Da ihm das Vertrauen seiner Bürger ernorm wichtig ist, hält er den Kontakt zu ihnen, indem er öffentliche Veranstaltungen der Stadt besucht. Aber die extremen zeitlichen Belastungen machen ihm auch oft zu schaffen. Wegen der finanziell schwierigen Lage versucht die Stadt, sich durch Projekte weiter zu entwickeln und clevere Lösungen für Probleme zu finden, z.B. der Reuschenberger Tierpark, der eigenlich hätte geschlossen werden müssen, weil er zu teuer war. Trotzdem blieb er aufrecht erhalten, da er von einem Käufer weitergeführt und erweitert worden war.

Küchler hilft den Jugendlichen, indem er öffentliche Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen verbessert und sich für den Ausbau öffentlicher Ganztagsschulen einsetzt. „Jugendliche und Kinder haben nur eine Chance mit einer Ausbildung.“ Außerdem betreibt er eine „Jugendwerkstatt“ für politisch interessierte Schüler.

Sport und Kultur sind ihm auch sehr wichtig. Freizeit- und Kulturangebote werden von den Jugendlichen sehr gefragt, deshalb versucht er nach finanziellen Möglichkeiten, diese so zu gestalten, dass jedes Kind eine Chance hat, gefördert zu werden. Um die Arbeitslosenzahl zu verringern, besitzt die Stadt eine eigene Firma, um Arbeitslose zu qualifizieren, und siedelt einige Unternehmen in Leverkusen an, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

Durch sein vielfältiges Engagement ist Ernst Küchler bemüht, Leverkusen immer attraktiver und bürgerfreundlicher zu machen.

Christiane Brab und Victoria Henning, Leverkusen, Marienschule

Taxifahrer – ein spannender Beruf? – Mit dem Taxi quer durch die Welt

Der Taxifahrer genehmigt sich auf der Fahrt nach Köln einen Flachmann und entspannt sich bei der Fahrt mit einer Zeitung. Zum Glück entspricht dies nicht der Wahrheit und wird nur in Comedyserien wie in „Hallo Taxi“ so dargestellt.

Dies bestätigt auch unser Besuch beim Taxiunternehmen Kos. Dort waren wir, um mehr über den Beruf zu erfahren, und zu klären, ob viele Meinungen über Taxifahrer der Wahrheit entsprechen.

Bei unserem Besuch werden wir herzlich empfangen und finden eine harmonische Arbeitsatmosphäre vor. Am Anfang unseres Gespräches mit Frau Kos nimmt sie Stellung zu der TV-Sendung. „Ich finde diese Sendungen sehr unterhaltsam, aber sie entsprechen in keinster Weise der Realität.“ Ihr Mann und sie würden bei der Einstellung neuer Mitarbeiter neben dem gesetzlich vorgeschriebenen Führerschein und der Personenbeförderung natürlich auch auf ein gepflegtes Äußeres achten. Man muss sich aber auch bei der deutschen Sprache in Wort und Schrift heimisch fühlen.

Während des Gespräches beobachten wir, dass alle paar Minuten das Telefon klingelt und neue Fahrten gebucht werden. Bei der Weiterleitung der Informationen an die Fahrer fällt uns auf, dass hierbei oft der Name „Karin“ genannt wird. Wir gehen der Sache auf den Grund und erfahren, dass „Karin“, benannt nach der Frau des Vorbesitzers, der Rufname der Taxen ist.

Interessant ist auch zu wissen, dass man als Taxifahrer viele außergewöhnliche Erlebnisse hat. Einmal sei einer hochschwangeren Frau die Fruchtblase geplatzt, woraufhin der Fahrer die Frau schnellstmöglich ins nächste Krankenhaus fahren musste. Angefügt an diesem Beispiel erwähnt Frau Kos, dass man in so einem Fall, wie aber auch bei älteren Menschen sehr hilfsbereit und höflich sein sollte.

„Auch gab es einmalige Aufträge, wie zum Beispiel von München über die Schweiz nach Italien, welche einer der reichsten Männer Indiens machen wollte. Auf der Rundreise bewohnte er die nobelsten Hotels, wobei er unseren Fahrer in die Luxuswelt einlud „, so Frau Kos.

Am Ende des Tages, als wir mit dem Taxi nach Hause fuhren, achteten wir besonders auf das Erscheinungsbild des Fahrers und müssen sagen, dass die Vorurteile vieler Menschen gegenüber Taxifahrern nicht berechtigt sind. Im Gegenteil zu anderen Berufen lernt man viele nette Leute kennen und sieht viel von der Welt.

Floriana Kos und Laura Münster, Leverkusen, Marienschule

Begegnung mit dem Jenseits – Bestatter – Vermittler zwischen Leben und Tod

Alle glauben zu wissen, was es heißt, zu sterben. Aber wer weiß schon, was nach dem Tod passiert? Vier Schülerinnen der Marienschule sind der Sache beim Bestatter auf den Grund gegangen.

Leises Gemurmel aus den Nachbarräumen, in denen gerade Trauergespräche geführt werden, erfüllt den Arbeitsplatz von Bestatterin Daniela Löw. Trotz des ernsten Themas herrscht in Frau Löws Zimmer eine unerwartet freundliche Atmosphäre. Sie erörtert den vier Schülerinnen ihren Beruf.

Erst als die vier Schülerinnen einen Raum betreten, in dem sich die Angehörigen der Verstorbenen Särge oder Urnen aussuchen können, bemerken sie die zuvor erwartete, bedrückende Stimmung. Dort findet man Särge aus Kiefer, Eiche und Edelholz aus verschiedenen Ländern im Wert von ca. 700 bis zu 4500 Euro.

Immer mehr Leute ziehen eine Feuerbestattung vor, da diese in Leverkusen fast 1000 Euro billiger ist als eine Erdbestattung. Daher gibt es auch bei den Urnen eine vielfältige Auswahl von Formen und Material, wie z.B. Kupfer, Holz, Marmor und Keramik. Dabei ist der Fantasie keine Grenze gesetzt, denn sogar eine Fußball-Urne war dabei.

Dann geht es weiter in die Trauerhalle. Hier können sich die Angehörigen des Verstorbenen noch ein letztes Mal von ihm verabschieden. Helles Licht durchflutet den Raum, der mit Blumen und Kerzen freundlich dekoriert ist. Doch bevor die Trauerfeier stattfinden kann, müssen die Bestatter noch ganze Arbeit leisten. Innerhalb von fünf Tagen sollte der Verstorbene umgezogen und nach Wunsch der Angehörigen geschminkt werden. Außerdem müssen eventuell entstandene Leichenflecken überpudert werden.

Bis zur Trauerfeier werden die Verstorbenen in einem Kühlraum, mit einer Temperatur von sechs Grad Celsius untergebracht. Während die Schülerinnen darauf warten, dass die Tür zur Kühlkammer geöffnet wird, breitet sich eine gespannte Stille aus – doch diese wird durch die nicht vorhandene Leiche augenblicklich aufgelöst.

Zurück im Beratungszimmer berichtet Daniela Löw ihnen über die weiteren Aufgaben der Bestatter. Sie besorgen die Todesbescheinigung und die Sterbeurkunden beim Standesamt, melden die Verstorbenen beim Friedhof an, benachrichtigen die Kirchengemeinde, legen den Bestattungstermin fest, organisieren die Trauerfeier, drucken Trauerbriefe und stehen den Hinterbliebenen hilfreich zur Seite. Zudem müssen sie zu jeder Tag- und Nachtzeit erreichbar sein. Daher ist es falsch, dass viele Leute denken, ein Bestatter hat einen recht einfachen Job. Außerdem kann er auch psychisch belastend sein, da man täglich mit Trauernden und dem Tod selbst zu tun hat.

Durch den Besuch beim Bestatter haben die Schülerinnen ein positives Bild von diesem Beruf bekommen. Denn die freundliche Stimmung überwog die bedrückenden Momente.

Von Svenja Gorzel, Anna-Lena Riegels, Lisa Fischer und Diana Schwendner

Lisa Fischer, Svenja Gorzel, Diana Schwendner und Anna-Lena Riegels, Leverkusen, Marienschule

Eine Betroffene erzählt – Mein Leben mit Diabetes

Viele Leute reden momentan über die neue Volkskrankheit Diabetes. Doch häufig wissen sie nicht, dass es dabei eine Typunterscheidung gibt. Die meisten Diabetiker, etwas über 90 Prozent, leiden an Typ 2. Doch es gibt auch eine Reihe von Typ 1-Diabetikern, etwa 250 000, wie die 14-jährige Johanna Blasberg.

Tanja: Kannst du kurz erklären, was Diabetes bedeutet?

Johanna: Ja, Diabetes ist eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, die dazu führt, dass der Zucker aus der Nahrung nicht mehr aufgespalten wird und so nicht mehr ins Blut gelangen kann.

Tanja: Worin liegt eigentlich die Typunterscheidung?

Johanna: Der Typ 2 ist der so gennante Altersdiabetes und wird durch Übergewicht, falsche Ernährung und zu wenig Sport verursacht. Der Typ 1 wird meistens vererbt und beginnt häufig im Kinder-und Jugendalter.

Tanja: Wie lange hast du schon Diabetes und wie wurde er festgestellt?

Johanna: Nachdem es mir lange nicht gut ging, bin ich am 2. November 2007 zum Arzt gefahren. Dieser hat mich mit einem Blutzuckerwert von 343 ins Krankenhaus geschickt. Der normale Blutzuckerwert liegt zwischen 80 und 120. Im Krankenhaus wurde ich auf Insulin eingestellt. Außerdem wurde ich uunter anderem darin geschult, wie ich meine Mahlzeiten berechnen muss und was ich beim Spritzen beachten muss.

Tanja: Wie stark hat sich dein Tagesablauf bzw. dein Leben verändert?

Johanna: Nun ja, es ist eine große Umstellung, da ich zu jeder Mahlzeit zuerst meinen Blutzucker messen muss und dann die vorher berechnete Mahlzeit mit Insulin abspritzen muss. Aber das Schlimmste ist, dass ich die Krankheit für den Rest meines Lebens haben werde.

Tanja: Das muss sehr hart für dich sein!

Johanna: Ja, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran, obwohl der Weg dorthin sehr schwer und mit starken Gefühlen verbunden ist.

Tanja: Worauf muss man als Diabetiker besonders achten?

Johanna: Es ist sehr wichtig, dass ich darauf achte, nicht zu viel oder zu wenig Insulin zu spritzen, da dies zu starken Schwankungen des Blutzuckers führt. Außerdem kann ein zu hoher oder zu niedriger Blutzucker zu einem so genannten „Diabetischen Koma“ führen.

Tanja: Hier liegen deine Utensilien auf dem Tisch. Könntest du diese kurz erläutern?

Johanna: Da haben wir einmal das Blutzuckermessgerät und einen Piekser. Diese beiden Dinge brauche ich zum Blutzuckermessen. Dann habe ich noch meine Spritze, in der sich mein Insulin befindet. Außerdem muss ich immer Traubenzucker bei mir haben, um im Falle einer Unterzuckerung meinem Körper schnell Zucker zuzuführen.

Tanja: Vielen Dank für dieses Interview.

Johanna Blasberg und Tanja Friedrich, Leverkusen, Marienschule

Es gibt immer weniger Kinobesucher – Kino – In der heutigen Zeit noch massentauglich?

Wiesdorf. Es duftet nach Popcorn, Menschen aller Altersgruppen drängen sich an den Kassen. Kleinkinder quängeln, weil sie endlich den Film „Horton hört ein Hu“ sehen wollen.

Wenn man diese Szenen sieht, glaubt man kaum, dass Kinos immer weniger Umsatz machen. „Viele Zuschauer erwarten einen höheren Qualitätsstandard als wir ihnen bieten können“, so der Kassierer, während er einem Pärchen die Karten aushändigt, „Nur wenige Kinos können sich teure Digitalprojektoren leisten. Durch diese kann man eine höhere Bild- und Tonqualität erreichen.“ Deswegen sehen sich viele potenzielle Kinogänger Filme lieber zu Hause an.

Eine weitere Möglichkeit, Filme vor ihrem eigentlichem Deutschlandstart zu sehen ist das Internet. Dort kann man sich auf Seiten wie Amazon die Filme als US-Import bequem nach Hause holen, während der Film in manchen Fällen noch gar nicht in den deutschen Kinos zu sehen ist. „Filmimporte halte ich nicht für eine große Bedrohung. Der Zuschauer will Filme in deutscher Sprache erleben.“

Dies ist auch der Grund warum es die Raubkopierer sind, die ein größeres Problem darstellen. In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Raubkopierer in Deutschland von 23 auf 51 Prozent mehr als verdoppelt: „Ich finde es gut, dass die Bundesregierung gegen Raubkopierer härter vorgeht.“

Inzwischen hat sich das Foyer weitgehend geleert.

Für eine Weile kehrt Ruhe ein, und die Vorstellung von unbesuchten Kinos wird realistischer. Die Zahl der Kinos hat sich in den letzten acht Jahren trotz dieser beunruhigenden Entwicklungen gesteigert. So gab es zur Jahrtausendwende 4783 Kinos bundesweit, heute sind es 4823. Dies erklärt sich so: Es werden immer öfter auch in kleineren Städten Kinos eröffnet, doch dort ist auch die Zahl der möglichen Besucher tendenziell geringer.

Ältere Besucher bevorzugen Liebeskomödien und Filme, die zum Nachdenken anregen, so ein Mitarbeiter. Die jüngere Zielgruppe, vor allem Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, mögen besonders Animationsfilme. Dagegen schauen 13- bis 18-Jährige mehr Actionfilme und Komödien. Aber auch Dokumentationen werden neuerdings beliebter. Besonders Filme wie „Knut und seine Freunde“ oder „Der Fuchs und das Mädchen“ sind sehr populär. Diese Art von Filmen schafft es, vor allem jüngere Kinder in ihren Bann zu ziehen.

Gewinner sind aber nach wie vor andere Filme: „Die großen Blockbuster des Jahres 2007, ‚Harry Potter und der Orden des Phönix‘ und ‚Fluch der Karibik 3 – Am Ende der Welt‘ liefen auch bei uns am besten.“

Die Vorstellung ist zu Ende. Die Besucher verlassen schwatzend die Kinosäle, einige werfen ihre Popcorntüten und Colabecher in die Mülleimer, und während Putzkräfte die Kinosäle betreten, um den restlichen Müll vom Boden und den Sesseln zu entfernen, verlassen die Besucher das Kinopolis.

Von Pascal Hockelman und Tobias Düster

Tobias Düster, Leverkusen, Marienschule

Besuch im St. Remigius Krankenhaus – Die spannende Arbeit einer Hebamme

Strahlende Mütter, brabbelnde Kinder und zufriedene Hebammen. Dies, zusammen mit dem Geruch von Desinfektionsmitteln und Automatenkaffee, beschreibt den Ort, an dem kleine Menschen zum ersten Mal das Licht der großen weiten Welt erblicken.

Hebamme Sandra betritt das Stationszimmer im St. Remigius Krankenhaus in Opladen mit einem freundlichen Lächeln. Es ist Dienstübergabe, und Sandra darf fünf Tage in der Woche acht Stunden lang unter anderem Babymassagen und Geburtsvorbereitungskurse leiten, wie auch Sprechstunden oder Kreißsaalführungen abhalten.

Doch es ist ein langer Weg mit starker Konkurrenz, um dorthin zu gelangen, wo Hebamme Sandra jetzt ist, nachdem sie „das Feuer gepackt hat“, weil sie an einem Tag im Praktikum drei glückliche Geburten miterlebte. Heute arbeitet sie als leitende Hebamme.

Da dieser Job sehr begehrt ist, kann man bei einer Stellenausschreibung mit 25 Jobs mit bis zu 1000 Bewerbern rechnen. Für die dreijährige Ausbildung musste sie ein halbes Jahr warten, bis sie eine Stelle bekam.

„Bei einer Geburt darf eine Hebamme alleine entbinden, ein Arzt jedoch nicht“, erklärt Sandra stolz. „Wir schließen sogar schon vor einer Geburt engere Kontakte zu den Frauen, statten Hausbesuche ab und bringen ihnen alles mögliche bei.“ Hebammen sind die Vertrauenspersonen der Eltern und teilen die Freude auf das Kind. Manchmal sind sie auch bei der Namenswahl behilflich.

Eine Geburt findet in der Regel im Kreißsaal statt. Im Remigiuskrankenhaus gibt es für die jährlich ca. 600 Geburten drei von diesen, die alle eine andere Farbe haben. Dort steht eine Liege, auf der die Frauen in allen möglichen Positionen gebären können. Ist dies erfolgreich geschehen, so soll der Vater nach Möglichkeit die Nabelschnur des Neugeborenen durchtrennen. Danach legt die Hebamme der Mutter ihr kleines Kind an die Brust. “ Das sind die schönsten Augenblicke. Es ist so emotional, und es macht einfach nur Spaß“, so Hebamme Sandra ein wenig verträumt. Von nun an ist das kleine Kind immer bei seiner Mutter. Ob es im Bett der Mutter oder in einem daneben hingestelltem Kinderbett schläft, ist der Mutter überlassen.

Ob dieser überaus beliebte Beruf auch so einfach ist, wie viele es denken? „Nein“, meint die Hebamme. „Wir müssen flexibel und körperlich fit sein, um alle möglichen Griffe ausführen zu können.“ Außerdem braucht man natürlich Fachwissen: Kenntnisse von Medikamenten und neuen Methoden sind sehr wichtig.

Leider gibt es auch traurige Zwischenfälle auf jeder Säuglingsstation, zum Beispiel wenn ein Säugling im Mutterleib stirbt. Auch für solche Fälle sind die Hebammen da. Sie betreuen ebenfalls Mütter, deren Kinder kurz nach der Geburt verstorben sind.

Aber glücklicherweise gibt es ja überwiegend Geburten, bei denen Mütter strahlen, Kinder brabbeln und Hebammen zufrieden sind.

Von Christina Thiessen und Katharina Spitz

Christina Thiessen und Katharina Spitz, Leverkusen, Marienschule

80 Wochenstunden und mehr – Das macht unser Bürgermeister

Langenfeld – eine lebendige Stadt. Doch wem verdankt die Bevölkerung dies hauptsächlich? Dem „Chef“, Bürgermeister Magnus Staehler natürlich. Er ist ein 50-jähriger, verheirateter, aber kinderloser Mann, der in seinem Büro an einem beeindruckenden Schreibtisch sitzt und sich trotz seiner Wochenstunden Zeit für zwei Schüler nahm.

Seine Karriere begann mit dem Interesse an Kommunalpolitik. Nachdem er Mitglied des Rates für seinen Wahlbereich Reusrath war, wurde er 1994 ehrenamtlicher Bürgermeister. Nachdem die CDU – damals noch mit der FDP – 1996 beschloss, den Chef der Verwaltung und den repräsentativen Chef des Rates in ein Amt zusammenzufügen, wurde Magnus Staehler eben dieser hauptamtliche Bürgermeister, der sich um die Stadt Langenfeld viel sorgt.

Magnus Staehler hat sich zum Beispiel für die Entschuldung der Stadt Langenfeld eingesetzt. Der Termin für die Entschuldung ist schon auf den 3. Oktober 2008 gesetzt, somit hinterlassen die jetzigen Generationen den späteren keine Schulden.

Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für den Bürgermeister ein wichtiges Thema. So hat jedes drei- bis sechsjährige Kind in Langenfeld Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Außerdem wird versucht, für Null- bis Dreijährige einen Erziehungsplatz bereitzustellen, so dass die Eltern zur Arbeit gehen können. Dadurch

sollen mehr junge Familien nach Langenfeld kommen. Die Voraussetzung dafür ist ein entsprechender Lebensraum und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So soll der Altersspiegel gesenkt werden.

Auch für Jugendliche setzt sich der Bürgermeister ein:

Sportvereine werden gegründet, Geld für Jugendzentren steht zu Verfügung, einmal im Vierteljahr findet die Veranstaltung L-Town Beatz statt. Jugendliche werden die Oper und andere Aufführungen nahe gebracht und ein Disco-Bus steht zur Verfügung. Außerdem werden Schulen den Anforderungen entsprechend ausgestattet. Der Bürgermeister ist auch Kulturdezernent in Langenfeld.

Magnus Staehler sorgt sich auch um den Klimawandel. So werden zum Beispiel Autos auf Flüssiggas umgerüstet, Solarzellen auf Dächern angebracht um Öl und Gas zu sparen, und in städtischen Gebäuden werden Lampen so verändert, dass sie Energie sparen.

Wird Langenfeld bis zum 3. Oktober 2008 schuldenfrei, ist es die erste Stadt zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern in Deutschland, die schuldenfrei ist, und Magnus Staehler wird wohl in die Geschichtsbücher der Stadt eingehen.

INFO

Stadt Langenfeld (Rheinland), drittgrößte Stadt im Kreis Mettmann mit 59.113 Einwohnern. Die junge Stadt Langenfeld erhielt die Stadtrechte erst 1943. Veranstaltungen wie z.B. das ZNS-Sommerfest im Juni oder das Schoppenfest im September finden im Langenfelder Kalenderjahr immer Platz. Sehenswürdigkeiten sind z. B. der St. Martin-Kirchturm, die Wasserskianlage oder das Haus Graven.

Daniel Wowra und Felix Krella, Leverkusen, Marienschule

Sie geraten oft in Vergessenheit – Die Kinderrechte: Mehr als nur ein Vertrag

Sie werden viel zu selten in der Gesellschaft thematisiert: die Kinderrechte. Oftmals sind sie ein Nebenthema, auch hier in Deutschland. Ist es allein die Unwissenheit? Oder ist es nicht vielmehr das Desinteresse an den Mitmenschen?

Am 20. November 1989 hat die UNO-Vollversammlung die Konvention über die Rechte von Kindern und Jugendlichen angenommen. Über 190 Staaten haben den Vertrag unterschrieben. Er enthält alle Rechte, die Kinder und junge Menschen in der ganzen Welt haben. Die Kinderrechtskonvention besteht aus 54 Artikeln. In der Theorie wirken diese einfach, doch in der Praxis sieht dies ganz anders aus. Betrachtet man z.B. den Artikel 28 in dem es heißt, dass jedes Kind ein Recht auf Bildung hat und schaut dann in ein Entwicklungsland wie Togo oder Ghana, muss man feststellen, dass dieser Artikel dort nicht berücksichtig werden kann.

Was nun? Es dürfte sich ziemlich schwer gestalten lassen, für jedes Land eine Ausnahme zu bestimmen, welches Kinderrecht es nicht einhalten kann. Doch nicht nur in Entwicklungsländern besteht ein Problem mit dem Einhalten von Kinderrechten. Auch hier in Deutschland dürfte es ziemlich schwer werden, wenn man von Artikel 12, 13 und 14 Gebrauch macht, seine freie Meinung äußern würde und diese gegen aktuelle politische Gegebenheiten verstößt. Um Probleme wie diese zu beheben, findet jedes Jahr der Weltkindertag statt, bei dem auf die Kinderrechte hingewiesen wird.

Unter anderem wird darauf hingewiesen, an wen sich Kinder bei Problemen wenden können, denn dies weißt des öfteren auch sehr große Schwierigkeiten auf. Er findet, wie fast jedes Jahr, auch diesmal wieder am 23. September statt.

John-Paul Gietz, Leverkusen, Marienschule