Musik – Rapper mit Hardrock-Vergangenheit

Der Musiker Casper hat den Durchbruch geschafft, obwohl er sich in keine Schublade stecken lässt – oder gerade deswegen. Auf das neue Album müssen die Fans aber noch eine Weile warten.

Der deutsch-amerikanische Musiker Casper – mit bürgerlichem Namen Benjamin Griffey – wurde am 25. September 1982 in Deutschland geboren. Er lebte, seitdem er einen Monat alt war, in den USA. Sein Vater war ein US-Soldat, er und seine Mutter lebten in sehr armen Verhältnissen in Augusta (Georgia). Wegen Gewalt- und Drogenproblemen des Vaters trennten sich Benjamins -Eltern und er zog 1993 mit seiner Mutter zurück nach Deutschland. In seiner Heimatstadt Bielefeld startete er mit Freunden eine Hardrock-Band. Sie nahmen einige Songs auf, ohne das Ziel, damit berühmt zu werden.

Nach zwei Jahren trennte sich die Band, aber Benjamin schrieb weiterhin Songs. Sein erstes Soloalbum „Hin zur Sonne“ brachte er als „Casper“ im Mai 2008 heraus. Drei Jahre später schaffte er den Durchbruch mit seinem zweiten Album „XOXO“, das auf Platz 1 der Charts kletterte.

Eine Besonderheit, die bei Casper auffällt, ist seine außergewöhnlich raue Stimme: Er hat nie gelernt, seine Stimme beim Hardrock richtig einzusetzen, und dadurch leidet seine Stimme bis heute. 2011 zog er in eine Wohngemeinschaft nach Berlin, wo er bis heute lebt. 2013 kam sein drittes Album „Hinterland“ heraus. Das vierte Album „Lang lebe der Tod“ wurde kurz vor der Veröffentlichung zurückgezogen, weil der Musiker und seine Crew unzufrieden waren und einiges an den Songs ändern wollten. Bislang ist von dem Album nur die Single „Lang lebe der Tod“ erhältlich. Trotzdem startete Casper im Oktober 2016 seine „Lang lebe der Tod“-Tour. Dabei spielte er jedoch nur Songs seiner alten Alben.

Casper-Fans, die ihn live erleben möchten, sollten sich schnell um -Tickets kümmern, denn es gibt nicht mehr viele. Caspers Lieder lassen sich nicht dem typischen Rap zuordnen, weil er sehr emotionale und persönliche Texte schreibt. Daher bezeichnen ihn einige herablassend als „Emo-Rapper“, ohne dass Casper sich daran wirklich stören würde. Seinen Fans liefert Casper mit seiner Musik Gedanken und Geschichten, die jeder Hörer auf seine Weise verstehen und individuell interpretieren kann.

Hanna Halbach, 8c, Konrad-Adenauer-Gymnasium Langenfeld