In dem schönen Schifferort Grieth am Rhein steht die Pfarrkirche St. Peter und Paul. Sie wurde im neugotischen Stil gebaut und im Jahre 1450 nach einer etwa 100-jährigen Unterbrechung fertiggestellt. Die dreischiffige Kirche steht durch eine Häuserzeile getrennt am Marktplatz.
Prototyp für die Griether Kirche, wie für den spätgotischen Kirchenbau am unteren Niederrhein insgesamt, ist die 1341 begonnene, rheinische wie niederländische Einflüsse in sich vereinende Klever Stiftskirche St. Mariae Himmelfahrt. Die Griether Kirche folgt, wie die niederrheinischen Kirchen des Spätmittelalters überhaupt, der Tradition des abendländischen Langhausbaus.
Die Pfarrkirche St. Peter und Paul ist eine dreischiffige Basilika mit zwei Chören und einem weitgehend eingebauten Westtor. Die große Marienglocke der Griether Kirche aus dem Jahre 1439 ist eine der ältesten am Niederrhein.
Die gewöhnliche Sicht auf die Griether Kirche ergibt sich von Nordwesten. Vom Marktplatz kommend tritt der Besucher durch einen schmalen Zugang auf den Kirchhof und sieht sich dem Kirchengebäude unmittelbar gegenüber. Die Griether Kirche wird in ihrer Außengestalt bestimmt durch die Verwendung eines im 14. Jahrhundert noch neuartigen Baumaterials, dem Backstein.
Wie in der niederrheinischen Backsteingotik des 14. und 15. Jahrhunderts allgemein üblich, findet man in der Griether Kirche ein System von Kreuzrippengewölben vor. Der leider durch Kriegseinwirkungen im 2. Weltkrieg stark beschädigte Schließstein zeigt das Antlitz Christi mit Kreuznimbus. Er ist der künstlerisch wertvollste und wohl auch älteste Schlussstein der Griether Pfarrkirche.
Großer Anstrengungen bedurfte der Wiederaufbau der Kirche nach ihrer schweren Beschädigung im zweiten Weltkrieg durch etwa 50 Artillerieschüsse der deutschen Waffen-SS-Truppen, die den Turmhelm völlig und das Turmobergeschoss zur Hälfte vernichteten. Daneben wurden der Dachstuhl und große Teile des Kirchengewölbes getroffen und schwer beschädigt. Es dauerte bis zum Anfang der 70er Jahre um der Kirche ihr ursprüngliches Aussehen wiederzugeben.
Auch das Innere der Griether Kirche mit ihrem spätgotischen Hochaltar sowie alten und neuen künstlerisch gestalteten Fensterbildern ist einen Besuch wert.
Jannis van Elsbergen, Goch, Gesamtschule Mittelkreis