Eine Reportage aus der Gaesdonck – Das Leben im Internat

Goch. Das Bischöfliche Gymnasium und Internat Collegium Augustinianum Gaesdonck gestern morgen kurz vor sieben. Die Hausglocke klingelt. Langsam wird Andre Rosmüller wach.

Andre ist einer von ca. 150 internen Schülern auf der Gaesdonck und geht in die 9. Klasse, hier genannt Obertertia. Andre kommt nur jedes zweite Wo-chenende nach Hause, in den 12 Tagen in denen er im Internat lebt und schläft, bekommt er eine katholische Ausbildung und wohnt Tür an Tür mit seinen Freunden.

Um 7.10 Uhr ist Morgengebet, danach geht Andre zum Frühstück in die moderne Mensa der Schule. Hier bekommt er jeden Morgen frische Brötchen sowie Aufstrich und Müsli und vieles mehr.

Um 7.55 Uhr beginnt der Unterricht in dem technisch gut ausgestatteten Hauptgebäude. Heute hat Andre nur 5 Stunden, da er in der 6. Klasse, die hier Quinta genannt wird, nicht Französisch gewählt hat. Doch Andre erzählt mir stolz, wie viele verschiedene Fremdsprachen man auf dieser Schule wählen kann: „Englisch ist Pflicht, danach Latein oder Französisch, Spanisch Chinesisch Alt Griechisch.“

Auch auf den sportlichen Teil legt man hier großen Wert. vier Mal in der Woche hat Andre Sport und in der modernen großen zweifach Turnhalle oder in der kleinen Turnhalle kann man viele verschiedene Sportarten ausüben.

Zur Vollverpflegung gehört natürlich auch ein gutes Mittagessen. „Mit den Mahlzeiten auf der Gaesdonck kann man voll und ganz zufrieden sein“, betont der 15jährige Schüler. Die Auswahl an Speisen hat mich sehr überrascht. Eine kleine Salattheke steht am Anfang der Essensausgabe danach gibt es eine Suppe für den der möchte. Dann gibt es noch verschiedene Hauptgerichte. Eines für Diabetiker, eins für Vegetarier und noch das normale Hauptgericht. Und zum Abschluss noch ein leckeres Dessert.

Um 13:30 Uhr hat Andre Tennistraining auf einem der vier Tennisplätze der Gaesdonck. Anschließend treffen wir uns in der Mensa, dort gibt es um 15:00 Uhr Kaffe und Kuchen. Andre erzählt bei einem Stück Erdbeerkuchen wie viele Freizeitangebote es auf dem Bischöflichen Internat sonst noch gibt. „Es gibt viele verschiedene Sportarten, die man hier auch super ausüben kann, da die vielen Sportanlagen immer gut gepflegt werden. Aber es wird hier nicht nur Sport gemacht. Von Chemie über Gartenbau, Elektrotechnik, Segeln oder sonstigen AGs findet man auf der Gaesdonck auf jeden Fall eine passende Freizeitgestaltung für sich.

Um 16:00 Uhr muss Andre ins Silentium. In der Zeit von 16:00 Uhr bis 18:30 Uhr sollen die Schüler der Klassen 5-10, in Ruhe, ihre Hausaufgaben machen. In der ersten Hälfe von, 16:00 Uhr bis 17:10 Uhr, werden die Hausaufgaben für den nächsten Tag erledigt. „In der zweiten Hälfte von 17:30 Uhr bis 18:30 Uhr haben wir dann noch Zeit in der mit PCs ausgestatteten Bibliothek, Projekte oder Recherchen für weitere Hausaufgaben zu erledigen.“

Nach dem Silentium gibt es Abendessen und danach steht die Zeit bis zum „ins Bett gehen“ den Schülern zur freien Verfügung. Andre nutzt die Zeit um einen kleinen Spaziergang über die Gaesdonck zu machen. Hierbei kann man entdecken wie groß und vielfältig die Gaesdonck ist, ein See mit einem Wald schmückt das Gelände der Gaesdonck und auch der Zoo für Haustiere ist eine Attraktion.

Andre findet einen passenden Begriff für die Gaesdonck: “ Jugendstadt“, das begründet er wie folgt: “ Hier wohnst du Tür an Tür mit deinen Freunden und du kannst dir deine Freizeit wie du willst zusammenstellen. Mittlerweile kann Andre sich ein Leben ohne Internat nicht mehr vorstellen. Und auch ich war sehr positiv von dem für viele unbekannten Internatsleben überrascht.

Felix Wolters, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck