Bericht aus Kevelaer – Pilger: nervig oder nützlich?

Viele Junge Menschen beklagen sich über die meist total überfüllte Innenstadt des so idyllisch liegenden kleinen Wallfahrtsort am Niederrhein. Für die Geschäfte ist die Wallfahrtszeit die Hauptsaison und unverzichtbar.

Es gingen aber schon Beschwerden bei der Wallfahrtsleitung ein, dass die Wallfahrtszeit, die von Anfang Mai bis Ende Oktober, also genau sechs Monate, geht, eindeutig zu lang sei. Andererseits gab es auch schon Beschwerden von der anderen Seite. Die Betreiber von den kleineren Geschäften beklagten die hohen Mieten der Verkaufsräumlichkeiten. Für viele ist das halbe Jahr noch zu wenig, um das ganze Jahr davon leben zu können.

Dies ist auch besonders für die Eisdielen ein Problem. Viele Jugendliche sind sich einig, dass viel zu viele kirchliche Veranstaltungen, Messfeiern und Prozessionen stattfinden. Vor allem letzteres blockiert viele Straßen in Kevelaer. Der zweitgrößte Wallfahrtsort Deutschlands kann also trotz vieler Widerstände von jüngeren Menschen nicht auf die ungefähr 350 Jahre alte Tradition verzichten.

Michael Moeselagen, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck