Die Arbeit mit Pferden hat eine lange Tradition. Unsere Autorin hat sich mit den verschiedenen Formen des Reitsports auseinandergesetzt und erklärt uns die Grundlagen.
Es ist 17 Uhr. Chiara macht sich fertig, um in den Reitstall zu fahren. Sie zieht sich ihre Reithose, ihre Reitsocken und ihre Reitjacke an. Am Stall angekommen zieht sie sich ihre Reitschuhe an, nimmt ihr Halfter mit ihrem Strick und ihren Putzkoffer. Sie geht zur Box, macht die Tür auf, zieht dem Pferd das Halfter an und führt es an den Putzplatz.
Es gibt viele verschiedene Arten des Reitsport, wie Dressurreiten, Springreiten, Westernreiten und die Vielseitigkeit. Bei der Vielseitigkeit wird Dressur geritten, eine Geländestrecke absolviert und ein Parcours gesprungen. Beim Dressur- und Springreiten und in der Vielseitigkeit gibt es verschieden Klassen, die nach der Schwierigkeit der Figuren oder nach der Höhe der Hindernisse gewertet werden. Die niedrigste Klasse ist die E-Klasse die für Einsteiger steht. Danach kommt A für Anfänger, dann L für eicht, darauf folgt M für Mittelschwer und dann S für Schwer. Das Dressurreiten wir auf Sand ausgefhrt, in einer Halle oder einem Dressurreitplatz, die mit den Buchstaben M,B,F,A,K,E,H,C gekennzeichnet sind. Diese helfen dem Reiter dabei, die Hufschlagfiguren reiten zu knnen. Das Springreiten kann sowohl auf Sand, wie auch auf Rasen ausgeführt werden. Während es beim Dressurreiten eher auf den Sitz des Reiters, das Pferd und das Reiten der Figuren ankommt, geht es beim Springreiten darum, wie oft das Pferd eine Stange gerissen, also sie vom Hindernis gefallen ist. Oder beim Zeitspringen auch darum, wie schnell der Parcours absolviert wurde.
Bevor es jedoch soweit ist muss man natürlich erst einmal das passende Zubehör für sein Pferd haben. Die Grundausstattung besteht aus einer Trense, einem Spring- oder Dressursattel, unter dem eine Schabracke also eine Art Decke ist und für das Springen noch Gamaschen, die um die Beine der Pferde kommen, damit es sich beim Landen und, falls es gegen die Stange stößt, nicht verletzt.
Nach dem Putzen holt Chiara den Sattel und die Trense des Pferdes. Sie legt den Sattel auf das Pferd und macht ihn mit dem Sattelgurt fest. Danach trenst sie ihr Pferd. Zum Schluss zieht sie sich noch ihren Helm und ihre Handschuhe an. Dann führt sie ihr Pferd in die Reithalle. Dort zieht sie den Sattelgurt nochmal fest, damit der Sattel während des Reitens nicht verrutscht. Dann stellt sie die Steigbgel ein, steigt auf und reitet los. Nach ein paar Runden im Schritt trabt sie an, danach galoppiert sie noch etwas. Nachdem Chiara fertig ist steigt sie ab, versorgt das Pferd, macht die Trense sauber und bringt Sattel und Trense wieder in die Sattelkammer.
Eine dritte Art des Reitsports ist das Westernreiten. Ursprünglich stammte diese Form des Reitsport aus Nordamerika, wo sie vor allem durch die Cowboys des Wilden Westen bekannt wurde. Heutzutage wird Westernreiten weniger zum Hüten des Viehs, als als Tuniersport ausgebt. Hierbei unterscheidet man zwischen verschiedenen Disziplinen des Westernreitens. Beim Barrel-Race (deutsch: Tonnenrennen) soll der Reiter mit seinem Pferd so schnell wie möglich drei Tonnen in einer festgelegten Reihenfolge umrunden, ohne diese zu berühren oder gar umzustürzen. Eine dritte Art des Westernreitens ist das Reining. Es ist ähnlich zum Dressurreiten, nur werden hier die verschiedenen Figuren am, fürs Westernreiten typische, langen Zügel geritten. Hier wird ebenfalls auf den Stil von Reiter und Pferd geachtet.
Das Zubehör des Westernreiten unterscheidet optisch stark von dem des englischen Reitsport (Springen/Dressur). Der Westernsattel ist anders aufgebaut und viel schwerer. Die Trense ist vergleichsweise reduziert, da es weniger darum geht eine gute Verbindung zum Pferdemaul aufbauen zu können, als dass das Pferd locker und entspannt geht.
Der Reitsport lässt sich bis ins antike Griechenland zurückverfolgen. Xenophon hat rund 300 Jahre vor Christus die erste Reitlehre niedergeschrieben. Die Grundlagen davon haben bis heute Bestand. Man könnte also sagen, Reiten ist nicht nur Sport sondern in gewisser Weise auch ein Kulturgut.
Victoria Ackermann, 8d, Cornelius-Burgh-Gymnasium