Normalerweise bekommt ein „normaler“ Mensch nur die Chance, sich ein Profi-Lizenz Spiel einer Fußballmannschaft näher anzusehen, indem er sich ein Ticket kauft und ins Stadion geht. Dort kann er sich als Fan mal etwas mehr ausleben, als zu Hause vor dem Fernseher.
Doch auch mit so einem Ticket bekommt er leider nicht die Möglichkeit, mal hinter die Kulissen des Geschehens zu blicken. Er weiß nicht, was passiert, wenn die Spieler nach dem Halbzeitpfiff oder nach Ende des Spiels das Feld verlassen und in den Spielertunnel verschwinden. Einen Blick auf die Bereiche hinter dem Spielfeld kann ein einfacher Besucher nicht erhaschen. Journalisten hingegen können hinter die Kulissen und in Bereiche schauen, die anderen Besuchern verborgen bleiben.
Wir – eine Gruppe von Schülern, die im Medialab-Projekt der Rheinischen Post mitarbeiten – hatten die Gelegenheit, hinter die Kulissen zu schauen. Wir durften zwei Redakteure der Rheinischen Post beim Telekom Cup, ein Vorbereitungsturnier auf die Bundesligasaison mit dem FC Bayern, Borussia Mönchengladbach, dem Hamburger SV und FC Augsburg, im Borussia Park in Mönchengladbach in die Pressebereiche begleiten.
Zu diesen Bereichen zählen der Presseraum und die Pressetribüne. Dort hatten wir einen ganz anderen Blickwinkel auf das Spielgeschen als ein Fan, der die Spiele nur von den Besucherplätzen beobachtet. Anstatt die Vereinshymne laut mitzusingen, saß man im Presseraum und aß ein Mittagsessen inmitten Dutzender Journalisten, die sich entweder unterhielten oder an ihren Laptops und Kameras arbeiteten. Dieser Ort unterscheidet sich deutlich von der Atmosphäre im Stadion: Hier ist man nicht der Unterhaltung wegen, sondern um zu arbeiten. Das war vor allem auf der Pressetribüne zu spüren. Wurde beispielsweise ein Spieler gefoult, schrie das gesamte Stadion auf. Auf der Pressetribüne blieb es jedoch leise um uns herum, weil die Journalisten das Foul sofort notieren. Es war nicht ganz einfach, die Professionalität und Objektivität eines Reporters zu bewahren. Auf der Pressetribüne ruhig und professionell zu bleiben war verglichen zu einigen anderen Situationen jedoch ein Kinderspiel: Oft liefen uns Persönlichkeiten wie Pep Guardiola (Trainer von FC Bayern) oder Mönchengladbachs Stürmer André Hahn im Aufzug entgegen – und da war es deutlich schwerer, die Ruhe zu behalten.
In der sogenannten „Mixedzone“, dem Raum vor dem Spielertunnel, haben die Kamerateams die Chance, Spieler abzupassen und Interviews durchzuführen. Sie kommen dort den Spielern und Trainern sehr nahe.
Insgesamt konnten wir beim Telekom Cup tolle Einblicke in die Arbeit eines Journalisten erhaschen. Wir kamen dort nicht nur den Spielern und Trainern sehr nahe, sondern konnten auch sehen, was für Abläufe beispielsweise ein Interview hat; was passiert, wenn die Trainer oder Spieler mal nicht interviewt werden wollen, und wie es generell hinter den Kulissen eines Profispiels aussieht.
Was am Ende des Tages jedoch natürlich nicht neben der professionellen Arbeit fehlen durfte, war ein Selfie mit einem der Spieler bzw. Coaches!
Amanda Reiners (16), Düsseldorf