Eine Fahrt mit den Loks von Garzweiler – Die Braunkohleloks von Garzweiler

„Hallo, ich bin der Manni – nur Manni, hier im Bergbau duzen sich alle!“. Das ist nur eines von vielen Dingen, die wir heute bei unserem Besuch bei der Eisenbahngesellschaft RWE Power AG in Niederaußem lernen. Manni ist Lokführer, einer von 270 männlichen Lokführern bei RWE – und es gibt hier nur genau eine Lokführerin!

Heute durften wir das Klassenzimmer mit dem Lokführerstand bei einer Eisenbahngesellschaft tauschen. Zwei Jungen und sechs Mädchen der Bertha-von Suttner-Gesamtschule in Nievenheim dürfen auf zwei Loks verteilt hinter die Kulissen beim Transport der Kohle vom Tagebau Hambach nach Niederaußem sehen. Es ist sehr spannend zu erfahren, wie abwechslungsreich und überhaupt nicht schmutzig eine Fahrt mit einem Kohlezug sein kann.
Manni begleitet uns heute bei unserem Besuch, er ist Chef einer sieben Millionen Euro teuren E- Lok, eine ganz schöne Verantwortung. Er ist schon seit 25 Jahren dabei, vorher hat er im Bergbau gearbeitet.Während der 32 Kilometer langen Fahrt erzählt er uns einige spannende und witzige Anekdoten aus seiner Zeit als er unter Tage Lokführer war. So erzählt er uns, dass es unter Tage viel zu heiß war und er sich „immer einen abgeschwitzt hat“. Ich glaube, er hat die Hitze von unter Tage übernommen, denn es war ziemlich warm im Führerstand.
Manni und seine Kollegen machen rund 190 Fahrten am Tag auf den insgesamt fast 300 Schienenkilometern auf diesem Areal. Hierzu stehen 31 Elektrolokomotiven, 18 Rangier-Dieselloks, 344 Kohlewagen und 85 Abraumwagen zur Verfügung. Nicht zu vergessen: die 1.163 Sonderwagen! Alles in allem also ein riesiger Fuhrpark.
„Beim Beladen, geht einiges daneben, aber macht nichts, bei einer Fördermenge von 100 Millionen Tonnen im Jahr spielt das keine Rolle“ meint Manni zu uns, als unser Zug beladen wird. Ich glaube, die Menge an Kohle, die hier am Tag auf den Boden fällt, würde ausreichen, um damit ein Einfamilienhaus im Winter drei Tage zu heizen.
Zum Schluss durften zwei von uns die Lok eigenhändig „steuern“. Das macht mehr Spaß als „Der Lok Simulator 2014“. Manni, du meintest du bist gespannt auf den Artikel. Ich hoffe du liest ihn und er gefällt dir.

Kai Felix Uhlenbrauck, 8a, Bertha-von-Suttner-Gesamtschule Dormagen