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Ein Weltclub und seine blauweißen Fans – FC Schalke 04: Ein Mythos braucht keine Titel

FC Schalke 04 – für die einen ist dies einer von 18 Fußballvereinen der Ersten Liga, für andere ist es viel mehr: Leidenschaft, Hoffnung, eine Verbindung, die für ewig hält.

Schalke hat tausende treue Fans, die mit der Mannschaft durch dick und dünn gehen, egal wie, wo und wann. Schaut man sich beispielsweise bei Heimspielen die gefüllte Nordkurve an, dann spürt jeder sofort: Schalke ist etwas ganz Besonderes! Und so groß Schalke heute auch ist, so klein hat es angefangen.

4. Mai 1904: Einige fußballbegeisterte Jungen im Alter von 13 bis 17 Jahren bildeten in einer von Bergwerk und Eisenindustrie geprägten Gemeinde aus Leidenschaft einen Verein, den sie zunächst Westfalia Schalke nannten. Die Spiele des Nachbarvereins SUS Schalke 96 hatten bei den Jungen die Begeisterung für den Fußball geweckt. Sie kickten täglich vor Hauseingängen in ihrer Siedlung, zwischen herausragenden Schloten, lang gestreckten Fabrikhallen und aufgetürmten Schlackenhalden – barfuss, mit einem alten, ausrangierten Flickenball.

Kurze Zeit später wurde eine holprige Wiese mit selbst gebastelten Torstangen und Eckfahnen zu ihrer Sportstätte. Schon in der ersten Saison fielen viele Tore und erste Siege konnten gefeiert werden. Von da an spielten sich die Jungen in die Herzen der Arbeiterfamilien und deren Arbeitgeber, so dass sie bereits 1927 ihren lang ersehnten richtigen Fußballplatz bekamen – die Glückauf-Kampfbahn, welche noch heute in Gelsenkirchen zu besichtigen ist.

Spieler kamen und gingen, die Vereinsfarben änderten sich von gelb-rot zu blau-weiß und auch der Name wurde ein anderer: Fußball-Club Gelsenkirchen-Schalke 1904. Schalke wuchs immer mehr zu einem bedeutenden Fußballverein heran, und es entstand eine große Nähe – sowohl unter den Fans als auch zu der Mannschaft. In der Zeit von 1934 bis 1942 wurde Schalke 6 Mal Meister, dann blieb der Erfolg 16 Jahre aus.

18. Mai 1958 – Schalke empfing den Hamburger SV am letzten Spieltag der Saison. Schon vor dem Spiel fand die erste Aufregung statt: Mannschaftskapitän Berni Klodt wollte aus Rücksicht auf seine hochschwangere Frau Anette nicht spielen. Doch zum Glück für Klodt und ganz Schalke erblickte sein Kind kurz vor dem Anpfiff das Licht der Welt – und Klodt entschied: „Ich spiele doch“. Schon nach 6 Minuten traf der überglückliche Vater zur Schalker Führung. Nach einer halben Stunde erneuter Torjubel. Torschütze: Klodt. In der 80. Minute erhöhte Manfred Kreuz auf 3:0 und holte damit zum 7. Mal die Meisterschale für Schalke ins Revier.

Bis heute ist diese Meisterschaft für die Königsblauen unvergessen, denn bereits seit diesem Zeitpunkt kämpft Schalke vergeblich um eine nächste Meisterschaft, obwohl es den Schalkern einmal fast gelungen wäre. Die Rede ist von der Saison 2000/2001.

19. Mai 2001: Dieser Tag ist für alle Schalke-Fans von hoher emotionaler Bedeutung. Zu Beginn dieser Saison hatte wohl niemand damit gerechnet, dass das letzte Spiel im Parkstadion ein Fernduell um den Gewinn der Deutschen Meisterschaft werden würde. Das Parkstadion, seit 28 Jahren Spielstätte des FC Schalke 04, war bis zum Rand gefüllt und die Stimmung war atemberaubend.

Zunächst gingen die Hachinger 2:0 in Führung, woraufhin die Schalker sich noch einmal fingen und zum 2:2 ausgleichen konnten. In der 2. Halbzeit erhöhte Haching erneut auf 2:3, doch die Schalker kämpften bis zur letzten Minute und gewannen das Spiel mit 5:3.

Alles schien perfekt, als der Hamburger SV schließlich in der 89. Minute durch Barbarez gegen die Bayern in Führung ging, schließlich brauchte der FC Schalke nicht nur einen Sieg seinerseits, sondern auch die Niederlage von Bayern zur Meisterschaft.

Bayern konnte schon mit einem Unentschieden gegen den HSV diese Meisterschaft für sich entscheiden.

Die treuen Schalke-Anhänger stürmten mit Freudentränen in den Augen das Spielfeld und lagen sich in den Armen. „Was da bei diesem Spiel los war, diese Euphorie, diese Freude! Da weiß man erstmal, was hier der Fußball für eine Bedeutung hat“, beschreibt Mike Büskens, ehemaliger Spieler des FC Schalke, den Zustand nach dem Spiel, als zunächst alle glaubten, Schalke sei wieder Deutscher Meister.

Nur wenige bemerkten, dass das Spiel in Hamburg noch nicht abgepfiffen war. Die Radiosprecher überschlugen sich förmlich – in Hamburg fiel der 1:1 Ausgleich. Vier Minuten durfte sich der FC Schalke als Meister fühlen, letztendlich hielten jedoch die Bayern die Schale in der Hand. Die Freudentränen wurden zu Tränen der Trauer und niemand schämte sich dafür.

Der grenzenlose Jubel wandelte sich in unendliche Verzweiflung, die jedem Schalker ins Gesicht geschrieben stand und teilweise noch bis heute anhält.

„Das war ein Gefühl, das kann man nicht beschreiben. Da ist man leer, da schießen einem die Tränen in die Augen“, erinnert sich Büskens an die bittere Erfahrung.

Noch immer konnten die Schalker keine weitere Meisterschaft für sich entscheiden, aber der Verbindung zwischen Fans und Verein tut dies keinen Abbruch, schließlich gibt es auch noch andere Wettbewerbe.

Gerne erinnern sich die Schalker an das Jahr 1997 zurück, in dem die so genannten Eurofighter den UEFA-Cup Sieg feiern konnten. Dieser Gewinn bestätigte, dass die Mannschaft international bestehen konnte, auch wenn man in der Bundesliga schon lange keinen Titel mehr verbuchen konnte. Das Jahr 1997 stärkte Verein und Fans in ihren gemeinsamen Zielen und ließ sie dadurch ein weiteres Stück näher zusammen rücken.

Auch in der Champions League war Schalke 2007/2008 erfolgreich. Erstmals in der Vereinsgeschichte schafften die Knappen den Sprung ins Viertelfinale. Man kann also nicht behaupten, Schalke sei komplett erfolglos. Das Glück fehlt vor allem in der Bundesliga zur lang ersehnten Meisterschaft.

FC Schalke 04- Wenn man diesen Verein erst einmal erlebt hat, die Stimmung in der Veltins-Arena, die Freundschaften zwischen Fans und das besondere Verhältnis zwischen Spielern und Anhängern, dann rücken die Erfolge, die für andere Vereine extrem wichtig sind, erst einmal in den Hintergrund!

Auch ohne die Meisterschale in der Hand ist auf Schalke immer was los: Man feiert gemeinsam Siege und hält auch bei Niederlagen fest zusammen. Und was soll erst geschehen, wenn Schalke wieder Meister wird?! Der S04 hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Aus einem Arbeiterverein ist ein Weltclub geworden. Viele Schlote, Fabrikhallen und Schlackenhalden haben einer modernen Fußballarena Platz gemacht – dem Zuhause des S04. Und egal, was war und was noch kommen wird: Die Fans waren ihrem Verein immer treu und sie werden es auch in der Zukunft sein – ob mit Meistertitel oder ohne.

Sina Erben und Franziska Teipel, Dinslaken, Otto-Hahn-Gymnasium Dinslaken

Interview über den Berufsalltag eines Polizisten – Kein Tag ist wie der andere!

Über 16 Jahre alt, mindestens 1,60 Meter groß, sportlich und gesund. Dies sind die Anforderungen, die man erfüllen muss, um sich für den Beruf des Polizisten zu bewerben.

Jedoch: Was sollte man wirklich mitbringen, um für den Beruf als Polizist geeignet zu sein? Wir sprachen mit einem pensionierten Polizisten, der uns verraten hat, worauf es wirklich ankommt, wenn man „Freund und Helfer“ werden möchte. Außerdem spricht er über einen typischen Arbeitstag, wobei sich jedoch herausstellte, dass kein Tag wie der andere ist.

Wie erlebten Sie Ihre Ausbildungszeit?

Meierhofer: Die Ausbildungszeit war sehr interessant und spannend. Man musste sehr viel lernen: rechtliche sowie polizeitaktische Dinge, außerdem Kampfsport und Selbstverteidigung. Die Ausbildung dauerte insgesamt 3 Jahre, aber das war damals, 1966. Es hat sich natürlich viel geändert.

Was war der ausschlaggebende Grund für Sie, Polizist zu werden?

Meierhofer: Bei mir war das ganz einfach: Ich musste zur Bundeswehr und bin dann praktisch zur Polizei gegangen, um mich vor der Bundeswehr zu drücken. Mein damaliges Zuhause war auch wesentlich näher an der Polizei als wenn ich jedes Mal zu Bundeswehr hätte fahren müssen. Man musste drei Jahre Polizeidienst absolvieren, danach hatte man die Möglichkeit, sich von der Bundeswehr freistellen zu lassen. Und nach anderthalb Jahren habe ich mich dann entschlossen, weil die Ausbildung mir Spaß gemacht hat und der Beruf nicht uninteressant war, dabei zu bleiben.

Welche Vorrausetzungen mussten Sie erfüllen, um Polizist zu werden?

Meierhofer: Die Voraussetzungen sind heute Abitur, damals war es mittlere Reife. Das Eintrittsalter lag damals zwischen 18 und 25 Jahren, und darunter fiel ich dann auch. Außerdem musste man natürlich auch sportliche und gesundheitliche Voraussetzungen erfüllen. Man durfte zum Beispiel keine eingeschränkte Sehfähigkeit oder ähnliches haben.

Wie lange arbeiteten Sie bei der Polizei?

Meierhofer: Ich bin insgesamt 45 Jahre bei der Polizei gewesen.

Hat Ihnen Ihre Arbeit Spaß gemacht?

Meierhofer: Die Arbeit ist, wenn man jung ist, äußerst interessant, aber wenn man längere Jahre in dem Beruf tätig ist, dann wird natürlich alles zur Routine. Es ist wie ein zweischneidiges Schwert, denn einerseits hat man die Sicherheit in diesem Beruf, andererseits ist es ja auch so, dass man viel mit dem Elend der Gesellschaft konfrontiert wird. Da muss man sich schon ein dickes Fell zulegen, denn es kostet teilweise schon ganz schön Kraft, so gewisse Sachen auszuhalten.

Vielen Dank für dieses Interview!

Sebastian Mack, Patrik van de Lächt, Kai Philippi, Dinslaken, Otto-Hahn-Gymnasium Dinslaken

Die wenigsten wissen was es heißt, Zöliakie zu – Diagnose Zöliakie: Eine Umstellung fürs Leben

„Mama, ich hab so Kopfschmerzen!“ Für Paula M. ist es nicht das erste Mal. Seit zwei Jahren klagt sie immer wieder darüber. Kein Arzt – von Psychologe bis HNO – wusste bislang Rat. “ Na, Stress zu Hause oder in der Schule?“ war die gängige Frage, aber auf die Idee, z.B. die Ernährung dafür verantwortlich zu machen, kam keiner der Mediziner. Nur durch einen Zufall kam die Ursache ans Licht: Paula M. hat Zöliakie.

Zöliakie, auch Sprue genannt, ist eine Unverträglichkeit des Proteins (Klebeeiweißes) Gluten, das sich in den meisten Getreiden findet. Im deutschsprachigen Raum sind etwa 400 000 daran erkrankt. Bei Betroffenen wird durch die Einnahme von Gluten eine Reaktion ausgelöst, die unter anderem die Darmzotten schädigt. Der Körper, das Immunsystem, setzt Stoffe frei, die zu einer entzündlichen Reaktion im Dünndarm führen.

Die typischen Beschwerden sind oft Bauchschmerzen, Blähungen, gelegentlicher Durchfall und übel riechender, breiiger Stuhl. Aber auch Blutarmut, eingeschränkte Leistungsfähigkeit aufgrund von Konzentrationsmangel sowie Depressionen und in seltenen Fällen Kopfschmerzen können weitere Symptome sein.

Um sich wirklich sicher zu sein, dass man Zöliakie hat, sollte man eine Blutuntersuchung machen lassen. Sind bestimmte Antikörper nachweisbar, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Zöliakie vor. Sicherer, aber auch aufwändiger, ist eine Magen-Darm-Spiegelung, bei der eine Gewebeprobe aus der Dünndarmschleimhaut entnommen wird. Sind die Darmzotten verkümmert, kann man eindeutig Zöliakie feststellen.

Zöliakie ist keine Krankheit, sondern eine Unverträglichkeit. Die Veranlagung für das Auftreten einer Zöliakie wird häufig vererbt, aber nicht bei jedem, der diese Veranlagung hat, tritt die Zöliakie letztendlich auf. Allerdings haben viele Betroffenen gemeinsam mit der Glutenunverträglichkeit auch eine Laktose-Intoleranz, das heißt, der Milchzucker kann ebenfalls nicht verstoffwechselt werden.

Doch was kann man gegen Zöliakie unternehmen? Eigentlich nichts – außer einer kompletten Ernährungsumstellung, die glutenfrei ist. Reis, Kartoffeln, Mais, Hirse, Buchweizen, Fleisch, Eier, Fisch, Obst und Gemüse sind von Natur aus ohne Gluten. Für Betroffene ungeeignet sind dagegen Produkte, die aus Weizen, Dinkel, Hafer, Gerste, Roggen oder Grünkern bestehen. Alle glutenfreien Produkte sind mit einer durchgestrichenen Ähre gekennzeichnet. Auch Bier, sofern es nicht gekennzeichnet ist, darf nicht getrunken werden, da in der Herstellung Gerste verwendet wird.

Man wird es nicht vermeiden können, jede Zutatenliste genauestens zu studieren, da oft Weizen und Gerste, auch als Gerstenmalzextrakt, beigemischt wird. Dies findet sich auch in vielen Getränken. Um auch Brot, Nudeln, Bier und Snacks (alles meist aus Reis- oder Maismehl) essen zu können, geht man am besten in Drogerie-Märkte oder Reformhäuser, die spezielle Abteilungen dafür haben.

Theoretisch ist es also ganz einfach, Gluten zu vermeiden, praktisch leider nicht. In einem Haushalt, in dem beide Ernährungsformen vorkommen, braucht man z.B. zwei Toaster, da in dem einen noch glutenhaltige Brotreste sind. Das gleiche gilt für sämtliche Küchenutensilien, Butter, Marmelade, Nutella und andere Dinge, die mehrere Personen mit ihren eigenen Messern bedienen. Auch beim Nudelnkochen muss man darauf achten, sowohl Töpfe als auch Nudelsieb und z.B. die Nudelzange streng auseinander zu halten.

Die folgenden Beispiele zeigen noch andere zöliunfreundliche Situationen. (Zum Verständnis: Zöli = liebevolle Bezeichnung für Zöliakie-Betroffenen)

Geht ein Zöli…

1. … zum Bäcker… geht wieder raus.

2. … auf Reisen und hat einen Koffer voller Essen mit.

3. … auf eine Party und sollte möglichst vorher schon satt sein.

4. … in ein Restaurant und kann nur Kartoffeln und Reis mit Gemüse ohne Sauce essen.

5. … auf die Bank und kriegt die Krise, weil das Zölifood so teuer ist. (teuer ist es wirklich, allerdings erhalten Hartz IV-Empfänger einen Zuschuss)

Verzichten ist eine der Grundtugenden von jedem Zöli!

Annika Stock-Schräer, Dinslaken, Otto-Hahn-Gymnasium Dinslaken