Entscheidender ist das soziale Umfeld – Ego-Shooter = Amoklauf?

Ego-Shooter: Viele kennen sie, und mehrere Millionen Jugendliche spielen sie. Ego-Shooter sind zwar virtuelle, aber sehr reale „Ballerspiele“, bei denen man durch die Sichtweise eines Menschen virtuell mordet.

Nachdem Ego-Shooter im Besitz von mehreren Amokläufern sichergestellt wurden, behaupten viele Wissenschaftler und Politiker, dass die hohe Gewaltbereitschaft auf diese zurückzuführen sei. Es ist zwar wissenschaftlich bewiesen, dass jene Art von Spielen die Hemmschwelle zur Brutalität senkt, jedoch nicht dass jeder Jugendliche deswegen direkt zur Waffe greift. Trotz neuester Studien konnte bislang kein Zusammenhang zwischen medialer Gewalt und den Amokläufen festgestellt werden.

Psychologen wie Christian Lüdke, der die Überlebenden des „Erfurter Amoklaufs“ betreut, meinen, dass die Amokläufer sich diese Spiele selber aussuchen würden, weil sie sehr gut zu ihren inneren Fantasien und Erlebniswelten passen und dass die Spiele an sich nicht gefährlich seien. Es gibt bestimmte Zielgruppen die besonders anfällig für solche Spiele sind, weil sie zum Beispiel keine sozialen Kontakte, ein schwieriges soziales bzw. familiäres Umfeld oder Probleme in Schule und so weiter haben. Diese lassen ihre Frustration bei solchen Ego-Shooter ab, und manche setzen jene auch in die Tat um. Aber wären wir nicht alle unter diesen Aspekten potenzielle Amokläufer?

Florian Kreutzer, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße