Sinnvoll oder doch Unsinn? – Was G8 für die Schüler bedeutet

Das vor einigen Jahren eingeführte G8 stößt immer wieder auf starke Proteste, sowohl von der Seite der Schüler, als auch von der Seite der Lehrer. Aus deren Sicht überwiegen die Nachteile den Vorteilen.

Bis vor einiger Zeit galt noch das G9, das Abitur nach 13 Jahren. Doch durch die Schulverkürzung auf zwölf Jahre (G8) sind viele Schüler genötigt, länger in der Schule zu sitzen und mehr Unterrichtsstoff in kürzerer Zeit zu lernen.

Dies bedeutet für einige Schüler erhöhten Stress, was wiederum zu Leistungsabbau führen kann. Denn nachmittags kann sich ein Schüler nicht mehr so gut konzentrieren wie in den Stunden zuvor. Er bekommt dann noch viele Hausaufgaben auf, die abends gemacht werden müssen und möchte danach endlich ins Bett. Aber eigentlich müsste noch für die morgige Arbeit und die Lateinvokabeln gelernt werden.

Wie sollen die Schüler dies alles an einem Tag bewältigen, der auch schon so lang genug war? Denn zudem muss noch der Stoff von der letzten Mathe-, Chemie-, Physik-, Deutsch- und Biostunde wiederholt werden. So geschieht es schnell, dass ein Schüler bis in die Nacht nur für die Schule lernen muss.

Zudem heißt es immer, „Kinder sollen ihre Kindheit genießen“. Aber ehrlich gesagt, nimmt das G8 den Schülern diese Zeit weg. Sich mit Freunden zu treffen, wird für sie immer schwieriger, denn am Montag ist der Nachmittagsunterricht des einen, am Dienstag hat der andere ein Hobby, dann hat am Mittwoch ein Familienmitglied Geburtstag, am Donnerstag muss der andere zum Nachmittagsunterricht und am Freitag haben beide ein Hobby. Und schon ist die Woche um.

Dies kann stellenweise dazu führen, dass der Schüler sein Hobby aufgibt oder sogar aufgeben muss, um den Zeitplan etwas zu lockern. Aber dadurch verliert der Schüler seine Kontakte und seinen Spaß zum Teil auch. Und das nur, weil irgendwervom Schulamt beschlossen hat, dieses ein Jahr zu streichen – ohne aber lange darüber nachzudenken, was dies für Auswirkungen haben kann.

Fazit: Das G8 soll den Bildungsstandart der Schüler auf gleichem Niveau halten, jedoch die Lehrzeit um ein Jahr verkürzen. Doch dadurch wurde vielen Schülern ihre persönliche Freizeitgestaltung genommen, denn sie müssen länger in der Schule sitzen.

Auch wenn es für einige Jahrgänge schon zu spät ist, so könnte man es den Schülern durch die Wiedereinführung des G9 wesentlich leichter machen.

Manuel Kerkmann, Xanten, Städt. Stifts-Gymnasium